Wiesn 2010: Desaster wegen Rauchverbot?

Das Volksbegehren ärgert die Wirte. Erst im Sommer wird die endgültige Regelung zum Nichtraucherschutz entschieden. Den Wirten haben nicht genügend Zeit ihre Zelte umbauen.
von  Abendzeitung
Vorfreude: Die Aufbauarbeiten für das Oktoberfest beginnen.
Vorfreude: Die Aufbauarbeiten für das Oktoberfest beginnen. © dpa

MÜNCHEN - Das Volksbegehren ärgert die Wirte. Erst im Sommer wird die endgültige Regelung zum Nichtraucherschutz entschieden. Den Wirten haben nicht genügend Zeit ihre Zelte umbauen.

Eine feierliche Jubiläumswiesn soll es werden, eine Feier zwischen Nostalgie und Moderne – jetzt droht der Wiesn 2010 ein Desaster. Durch die Nichtraucherinitiative könne das Verbot auch für die Bierzelte gelten. „Wir hatten eine gute Regelung gefunden und jetzt geht alles von vorne los. Ich würde mir mehr Toleranz wünschen “, sagt Wirtesprecher Toni Roiderer. Bislang galt für Zelte eine Ausnahmegenehmigung.

Roiderers Sorge: Ein Rauchverbot lässt sich schwer in der kurzen Zeit umsetzen. Änderungen am Zelt – wie etwa ein Raucherraum – müssen bis Ende Dezember eingereicht werden. Der Entscheid, ob das Rauchergesetz nachgebessert wird, fällt erst im Sommer. „Die Wiesnwirte können jetzt noch nicht handeln“, sagt Roiderer, „aber kommt das Gesetz, dann werden wir alles tun, um es umzusetzen“.

Wenn es blöd läuft, tritt das neue Gesetz zum 1. Oktober in Kraft

Wilfried Blume-Beyerle, Chef des Kreisverwaltungsreferats hofft, dass ein Rauchverbot erst nach der Wiesn in Kraft tritt. „Wenn es ganz blöd läuft, ist es am 1. Oktober“, sagte er. Ein Verbot während des Festes umzusetzen – nahezu unmöglich.

Auch Günter Steinberg, Wirt des Hofbräuzelts, graust schon vor einem Verbot. „Gerade bei einem Multi-Kulti-Publikum ist es schwer, dass die Sicherheitsleute jemanden nach der dritten Maß das Rauchen verbieten. Ich hoffe, dass im ersten Jahr großzügig mit dem Verbot umgegangen wird.“

A. K. Koophamel

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