Wie steht Otti Fischer das durch?
MÜNCHEN Der Prozess gegen den Ex-„Bild“-Redakteur WolfS. (29), der den beliebten Schauspieler Ottfried Fischer (57) mit einem Sex-Video erpresst haben soll, geht in die entscheidende Phase. Fischers Anwälte Christoph Knauer und Florian Ufer sind sich sicher, dass heute sogar das Urteil gegen den Reporter fällt.
Knauer zur AZ: „Ob Herr Fischer selbst zum Prozess erscheinen wird, wissen wir noch nicht. Sein Gesundheitszustand kann sich von Tag zu Tag ändern. Wir haben ihm geraten, er soll sich das nicht mehr antun. Als Nebenkläger muss er nicht vor Gericht erscheinen.“ Wie steht der beliebte Schauspieler und Serien-Star („Bulle von Tölz“), der seit Jahren an Parkinson leidet, den ganzen Justiz-Wirbel bloß durch? Im Sommer 2009 hatten ihn zwei Liebesdamen heimlich beim gemeinsamen Sex gefilmt.
Sie und zwei Komplizen wollten ihn damit unter Druck setzen: Fischer sollte eine überzogene Kreditkartenrechnung von 70000 Euro akzeptieren. Alle Beteiligten wurden bereits zu Geldstrafen verurteilt. Der Reporter, der damals bei „Bild“ arbeitete, hat das Video für 3500 Euro gekauft. Er soll Fischer dann damit gedroht haben: ein Interview – oder der Film kommt an die Öffentlichkeit. Gegen ein erstes Urteil (14400 Euro Strafe) legte der Reporter Berufung ein. Für Fischer ging der Prozess-Stress von vorne los.
Bereits am 28. März konnte er nicht vor Gericht erscheinen. PR-Lady Simone Petrov war mit ihm am Wochenende am Fischmarkt am Wittelsbacherplatz. Sie erzählt, Fischer habe zu ihr gesagt: „Mein Gefährte Parkinson ist ein bisserl lästig. Deswegen würde ich ihn nicht als Freund bezeichnen. Die meiste Zeit ist er aber dabei.
Es gelingt mir aber, ihn immer wieder abzuschütteln.“ Er habe Scheu, auf die Bühne zu gehen. Petrov weiter: „Er sagte, Pressefreiheit dürfe nicht heißen: Erpresse-Freiheit. Er ist guten Mutes, dass die Richterin erkennt, dass das Privatleben aller Menschen geschützt werden muss. Er glaubt an die deutsche Justiz.“