Wie sicher sind die Freibäder in München? Das sagt die Stadt

Es war eines der Themen in diesem Sommer: Gewaltexzesse in Freibädern. Vor allem das Columbia Freibad in Berlin-Neukölln sorgte für deutschlandweite Negativschlagzeilen. Wie war die Situation in den Münchner Freibädern?
von  André Wagner
Im Vergleich zu Berlin war es in den Münchner Freibädern in diesem Sommer vergleichsweise friedlich.
Im Vergleich zu Berlin war es in den Münchner Freibädern in diesem Sommer vergleichsweise friedlich. © Soeren Stache/dpa

München - Immer wieder war in diesem Sommer von Gewaltexzessen in deutschen Freibädern zu lesen. Vor allem das Columbia Freibad in Berlin-Neukölln sorgte immer wieder für hitzige Diskussionen und wurde teilweise für mehrere Tage geschlossen.

 

Auch in Bayerns Schwimmbädern kam es zu Vorfällen, so zum Beispiel im Nürnberger Westbad, wo neun Mädchen belästigt und unsittlich berührt wurden. Und auch das "Campo Mare"-Freibad in Kempten hatte in der Vergangenheit immer wieder Ärger mit Gruppen renitenter Jugendlicher.

Gab es auch Gewaltexzesse in Münchner Freibädern?

Doch wie ist die Situation in den Münchner Freibädern? Dies wollte Hans Theiss, gesundheits- und finanzpolitischer Sprecher der CSU-Stadtratsfraktion, im Juli mit einer Anfrage an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) in Erfahrung bringen.

Die wurde nun von Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) in Rücksprache mit dem Ressort Bäder der Stadtwerke München, beantwortet – die betreiben in München die Bäder.

So kann Baumgärtner berichten, dass die Situation in den Münchner Freibädern, trotz einer Zahl von bis zu einer Million Besucher pro Jahr, weitestgehend ruhig war. Der CSU-Mann hebt hierbei allerdings das Jahr 2019 hervor, als Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren freien Eintritt in die Münchner Freibäder hatten. In dieser Freibadsaison war, im Vergleich zum Vorjahr, ein deutlicher Anstieg von Gewalt- und Belästigungsdelikten zu erkennen, was auch einen Anstieg der ausgesprochenen Hausverbote zur Folge hatte. Hausverbote werden bei folgenden Vorkommnissen ausgesprochen: Handgreifliche Vorfälle, aggressives Verhalten, Gewaltandrohung gegenüber anderen Badegästen und dem eigenen Personal sowie Sexualdelikte.

Im Vergleich zum Jahr 2022 sind die Vorfälle leicht gestiegen, blieben aber unter den Zahlen von 2019.

Im Jahr 2023 stieg, im Vergleich zu 2022, die Anzahl von Gewalt-und Belästigungsdelikten in den Münchner Freibädern, die Zahlen liegen aber weit unter den Werten von 2019.
Im Jahr 2023 stieg, im Vergleich zu 2022, die Anzahl von Gewalt-und Belästigungsdelikten in den Münchner Freibädern, die Zahlen liegen aber weit unter den Werten von 2019. © RU München

Bezüglich der Frage nach den Sicherheitsstrategien der Münchner Bäder gibt Baumgärtner zu verstehen, dass trotz der großen Anzahl der Gäste und deren unterschiedlichen Bedürfnisse die Lage in den Münchner Freibädern den Umständen entsprechend friedlich war. So wurde in der diesjährigen Freibadsaison keine größeren Konfliktsituation und Gewaltexzesse gemeldet. Allerdings berichtet das Personal vor Ort von einem angespannteren und raueren Umgangston in einzelnen Bädern. Nachdem im Sommer 2019, nach ersten handgreiflichen Vorfällen, privates Sicherheitspersonal in den Freibädern unterwegs war, war dieses seit der Wiedereröffnung der Bäder nach der Pandemie nicht mehr notwendig.

Baumgärtner weist in seinen Antworten darauf hin, dass sich Badegäste jederzeit an das Personal vor Ort wenden können, wenn sie sich in einer unangenehmen Situation befinden oder eine solche beobachten. Die Bad-Mitarbeiter können dann eingreifen, beziehungsweise der Angelegenheit nachgehen. Dafür stehen dem Bäder-Personal Schulungsangebote wie  beispielsweise "Stopp - Deeskalation im Bad" zur Verfügung.

Zur Frage nach der geschlechtlichen Zusammensetzung der Freibad-Besucher war es Baumgärtner nicht möglich, eine Antwort zu geben, da von den Münchner Freibädern nicht nach Alter, Geschlecht oder Herkunft unterschieden wird, da geschlechtsspezifische oder kulturelle Hintergründe für die SWM keine Rolle spielen.

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