Popmusik vor dem Altar: Wie Münchner Augustinermönche zu Konzertveranstaltern werden
München - Augustinermönche schenken Augustinerbier aus, das ist klar. Ungewöhnlich ist der heilige Ort: Am Wallfahrtsort Maria Eich, wo sonst Gottesdienste im Freien stattfinden, gibt es vor dem Altar ein neues Musikfestival mit Bier-Ausschank – eine Premiere!
Popmusik im Klostergarten: Münchner Mönche werden zu Konzertveranstaltern
Die Mönche gehen neue Wege: Auf der Lichtung von Maria Eich in Planegg veranstalten vier katholische Ordensbrüder die "Maria Eich Summerlights". Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Bei Regen wird die Musik-Show in die Wallfahrtskirche verlegt.

An den Juli-Freitagen geht es im Würmtal um 20.30 Uhr los: Das Duo "Carolin No" spielt minimalistischen Pop (12. Juli). Die Songpoeten von "Café Voyage" besuchen Maria Eich am 19. Juli. Höhepunkt ist das Open-Air-Konzert mit "Lightsigns". Die Musiker arrangieren spirituelle Lieder der irischen Künstlerin Enya - sie sind speziell für große Kirchenräume gedacht.

"Möchten den Ort für alle öffnen": Münchner Mönche holen Popmusik ins Kloster
Die Idee hinter dem neuen Maria Eich-Festival: "Wir möchten diesen wunderschönen Ort unter Gottes Himmel und den alten Eichen öffnen – auch für Menschen, die zur Kirche keinen engeren Bezug haben. Alle sind herzlich eingeladen", sagt Pater Christian. Die Holzbänke um die Wallfahrtskirche bieten 800 Plätze. "Wenn wir 200 bis 300 Menschen anziehen, ist das schön", sagt Pater Christian.
Ein Mönch mischt das Kloster auf: Initiator der Konzerte ist Bruder Carsten, der der jüngste der vier Augustiner in Planegg. Der Mönch ist 48 Jahre alt, gelernter Mediendesigner und verantwortet die Öffentlichkeitsarbeit der deutschen Augustiner. "Er ist neu bei uns im Kloster in Planegg, hat seine Begabung und sein Charisma eingebracht", sagt Pater Michael.
Bei Regen zieht die Pop-Musik in die Wallfahrtskirche. "Es tut einer Kirche gut, wenn sie nicht nur Orgelmusik hört", meint Pater Christian. Weiter sagt er: "Maria Eich ist ein Kraftort. Menschen finden hier Energie, sie erleben etwas Schönes, finden auch Trost. Manche fahren vom Klinikum Großhadern zum Beten her, während der Partner gerade operiert wird."

Der Wallfahrtsort Maria Eich liegt mitten im Wald. An schönen Sommertagen zählt die 11-Uhr-Messe 400 Besucher. Die Kloster-Brüder erleben das Interesse so: "Wir merken keinen Rückgang. Manche Pfarreien dünnen zwar aus, aber die Menschen wissen: In Maria Eich erlebe ich etwas."
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