Wie München Gastro, Kultur und Nachtleben retten will

München - Bis August kann Peter Fleming, Geschäftsführer vom Club Harry Klein, noch durchhalten. "Danach wird es problematisch", sagt er. Das grün-rote Rathausbündnis will jetzt mit einem vierteiligen Dringlichkeitsantrag Clubs wie seinem helfen. Unter anderem, indem zukünftig Sitzungen in Nachtclubs und Discos stattfinden. Die Ideen sollen im Wirtschaftsausschuss am kommenden Dienstag behandelt werden.
Die Stadtverwaltung soll schnelle Soforthilfen schaffen, heißt es in dem Antrag. So sollen etwa Anträge von Gastronomen schnell bearbeitet werden. Beim Freistaat soll sich die Stadt zudem für erweiterte Öffnungszeiten einsetzen.
Grüne und SPD schlagen Veranstaltungen im Freien vor
Darüber hinaus soll sie prüfen, ob Straßen für den Gastronomie-, Club-, Kulturbetrieb umgenutzt werden können. Etwa an Wochenenden in der Leopold- und Ludwigstraße.

Zudem soll die Stadt gemeinsam mit Kinos, Clubs, Diskotheken, Bars und Tanzlokalen auch ausgefallenere Lösungen finden. Denkbar seien dabei – sobald Veranstaltungen wieder möglich sind – Konzepte wie Silent Discos in Freien, schlagen Grüne und SPD vor.
Zudem soll die Stadt prüfen, ob sie Räume, die bisher etwa von Clubs genutzt wurden, für Sitzungen anmieten kann. Natürlich gegen ein Entgeld.
Plan: Corona-tauglicher Tourismus und Mietminderung
In einem weiteren Antrag fordert das Rathausbündnis, dass die Verwaltung in Abstimmung mit anderen Kommunen ein Tourismus-Konzept entwickeln soll. Grünen-Stadtrat Beppo Brem: "Der Rückgang an Übernachtungsgästen aus dem Ausland könnte durch ein angepasstes Tourismus-Marketing wenigstens teilweise ausgeglichen werden."

Teil eines solchen Konzepts könnten der Tourismus mit dem Radl, Sondertickets und familienfreundliche Ausflüge sein. Zudem appelliert Grün-Rot an Vermieter vom Gastro-Immobilien: "Bitte stunden, reduzieren oder erlassen Sie den Pachtzins oder die Miete wo nur möglich."
Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) sieht den Vorstoß skeptisch. Der AZ sagt er: "Wir helfen der Gastro schon jetzt, soweit wir uns das als Stadt leisten können. Die Anträge gehen darüber hinaus. Ich glaube nicht, dass das, was dort verlangt wird, für die Stadt finanziell zu stemmen ist."
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