Wie mobil ist unsere Stadt?

Auf dem Podium von BAW und AZ diskutieren Experten über Verkehrsprobleme in München – und passende Lösungen. Die Meinung der Teilnehmer zum Durchklicken
MÜNCHEN - Als vor 40 Jahren der MVV gegründet und in München der U-Bahnbau begonnen wurde, da schmähten das nicht wenige als Gigantomanie: So etwas brauche München nach den Olympischen Spielen nicht mehr.
Die tatsächliche Entwicklung hat die Skeptiker widerlegt: Aus den 13 Kilometern der ersten U-Bahnstrecke von 1971 sind inzwischen 85 Kilometer mit 100 Bahnhöfen geworden. Und das System platzt aus allen Nähten. Die S-Bahn wurde 1972 für 210000 Kunden angelegt. Heute sind es 800000 am Tag. Dafür soll eine zweite Stammstrecke gebaut werden.
Der Mittlere Ring sollte die Stadt entlasten: Die Staus werden immer länger. Der Flughafen will expandieren und kämpft um eine dritte Startbahn. Enorme Probleme, die München und die Region haben. Und sie dulden keinen Aufschub – der Zuzug in die Region hält unvermindert an. Um diese Verkehrsprobleme vom Radlweg bis zum Luftverkehr zu lösen, gibt es nicht nur einen Weg. Es braucht dafür Milliarden-Investitionen.
Die AZ und die Bayerische Akademie für Werbung und Marketing (BAW) hatten dafür gestern Abend Experten auf das Podium der „Haidhauser Gespräche“ geholt. Mehr als 100 Zuhörer waren gekommen. Dabei diskutierten unter der Moderation des stellvertretenden AZ-Chefredakteurs Georg Thanscheidt: Flughafenchef Michael Kerkloh, MVG-Chef Herbert König, Andreas Schuster von Green City und Leonhard Graf von Harrach von Tesla Motors. Das Thema: „Was uns bewegt – die Zukunft der Mobilität in München“.
Auf dem Podium wurde die dritte Startbahn nur von Green City kritisch gesehen. Umgekehrt bekam deren Vision von der autofreien Innenstadt keine Zustimmung. Elektroautos wurden von allen unterstützt. Das Publikum diskutierte sehr engagiert mit.