Wie mobil ist unsere Stadt?

Auf dem Podium von BAW und AZ diskutieren Experten über Verkehrsprobleme in München – und passende Lösungen. Die Meinung der Teilnehmer zum Durchklicken
Willi Bock |
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AZ-Vize Georg Thanscheidt (r.) moderiert die Debatte mit (v. l.) Michael Kerkloh, Herbert König, Andreas Schuster, Leonard Graf von Harrach.
Petra Schramek 5 AZ-Vize Georg Thanscheidt (r.) moderiert die Debatte mit (v. l.) Michael Kerkloh, Herbert König, Andreas Schuster, Leonard Graf von Harrach.
„Express-S-Bahn zum Flughafen“: Herbert König (MVG-Chef): „Wir brauchen eine schnellstmögliche Ausweitung der Kapazitäten beim öffentlichen Personennahverkehr. Die Systeme sind an den Grenzen angekommen. Die MVG wird in den nächsten zehn Jahren 1,5 Milliarden Euro für die Verbesserung der Linien und für neue Fahrzeuge ausgeben. Dennoch kommt das System an seine Grenzen. Deshalb müssen wir heute die Weichen für den weiteren U-Bahnbau stellen. Wir brauchen eine bessere Verbindung der ganzen Metropolregion. Wir müssen auch schnell zu einer Verbesserung der Flughafenanbindung kommen. Eine Express-S-Bahn zum Flughafen wird eine ganz ordentliche Qualitätsverbesserung.“
Petra Schramek 5 „Express-S-Bahn zum Flughafen“: Herbert König (MVG-Chef): „Wir brauchen eine schnellstmögliche Ausweitung der Kapazitäten beim öffentlichen Personennahverkehr. Die Systeme sind an den Grenzen angekommen. Die MVG wird in den nächsten zehn Jahren 1,5 Milliarden Euro für die Verbesserung der Linien und für neue Fahrzeuge ausgeben. Dennoch kommt das System an seine Grenzen. Deshalb müssen wir heute die Weichen für den weiteren U-Bahnbau stellen. Wir brauchen eine bessere Verbindung der ganzen Metropolregion. Wir müssen auch schnell zu einer Verbesserung der Flughafenanbindung kommen. Eine Express-S-Bahn zum Flughafen wird eine ganz ordentliche Qualitätsverbesserung.“
„Es soll nicht mehr so stinken“: Leonhard Graf von Harrach (Tesla Motors, Elektro-Autos): „Die individuelle Mobilität mit Fahrrad, Auto, Bus oder Flugzeug ist kein Luxusgut, sondern existenziell. Elektroautos haben Zukunft, man muss es nur wollen und die Voraussetzungen schaffen. Mir wäre ein Stau Recht, bei dem es keine Abgase gibt. Es wird weiter Individualverkehr geben, aber er sollte möglichst nicht mehr so stinken.“
Petra Schramek 5 „Es soll nicht mehr so stinken“: Leonhard Graf von Harrach (Tesla Motors, Elektro-Autos): „Die individuelle Mobilität mit Fahrrad, Auto, Bus oder Flugzeug ist kein Luxusgut, sondern existenziell. Elektroautos haben Zukunft, man muss es nur wollen und die Voraussetzungen schaffen. Mir wäre ein Stau Recht, bei dem es keine Abgase gibt. Es wird weiter Individualverkehr geben, aber er sollte möglichst nicht mehr so stinken.“
„Für eine autofreie Innenstadt“: Andreas Schuster (Green City): „Wir müssen die Städte für den Autoverkehr unattraktiver machen und Restriktionen einfordern. Ich bin für eine autofreie Innenstadt. Wir müssen den Autoverkehr in der ganzen Stadt reduzieren – und die Vorteile des Elektroautos nutzen, wo es sinnvoll ist: Das ist eher auf dem Land. Wir dürfen nicht den Fehler machen und von der autogerechten Stadt zur Autohasserstadt übergehen. Die Zukunft gehört nicht dem Auto, wir müssen mehr für Fußgänger und Radfahrer tun.“
Petra Schramek 5 „Für eine autofreie Innenstadt“: Andreas Schuster (Green City): „Wir müssen die Städte für den Autoverkehr unattraktiver machen und Restriktionen einfordern. Ich bin für eine autofreie Innenstadt. Wir müssen den Autoverkehr in der ganzen Stadt reduzieren – und die Vorteile des Elektroautos nutzen, wo es sinnvoll ist: Das ist eher auf dem Land. Wir dürfen nicht den Fehler machen und von der autogerechten Stadt zur Autohasserstadt übergehen. Die Zukunft gehört nicht dem Auto, wir müssen mehr für Fußgänger und Radfahrer tun.“
„Zweite Röhre und dritte Startbahn“: Michael Kerkloh (Flughafen-Chef): „Wir brauchen eine gute und schnelle Flughafen-Anbindung, die ohne eine zweite Stammstrecke nicht möglich ist. Mit dem Transrapid hat es schon mal eine Chance gegeben. Die ist nicht umgesetzt worden. Der Flughafen braucht eine dritte Startbahn, weil es einen Stau am Boden und in der Luft gibt. München hat ein Angebot, das sich mit Weltflughäfen messen kann. Es wird nicht mehr Flüge über München geben, die Flugrouten werden sich nicht ändern. Wir sind Freunde der Bahn. Aber die Bahner haben ein Vielfaches an Investitionen nötig, um das zu erreichen, was eine dritte Startbahn bringen wird.“
Petra Schramek 5 „Zweite Röhre und dritte Startbahn“: Michael Kerkloh (Flughafen-Chef): „Wir brauchen eine gute und schnelle Flughafen-Anbindung, die ohne eine zweite Stammstrecke nicht möglich ist. Mit dem Transrapid hat es schon mal eine Chance gegeben. Die ist nicht umgesetzt worden. Der Flughafen braucht eine dritte Startbahn, weil es einen Stau am Boden und in der Luft gibt. München hat ein Angebot, das sich mit Weltflughäfen messen kann. Es wird nicht mehr Flüge über München geben, die Flugrouten werden sich nicht ändern. Wir sind Freunde der Bahn. Aber die Bahner haben ein Vielfaches an Investitionen nötig, um das zu erreichen, was eine dritte Startbahn bringen wird.“

Auf dem Podium von BAW und AZ diskutieren Experten über Verkehrsprobleme in München – und passende Lösungen. Die Meinung der Teilnehmer zum Durchklicken

MÜNCHEN - Als vor 40 Jahren der MVV gegründet und in München der U-Bahnbau begonnen wurde, da schmähten das nicht wenige als Gigantomanie: So etwas brauche München nach den Olympischen Spielen nicht mehr.

Die tatsächliche Entwicklung hat die Skeptiker widerlegt: Aus den 13 Kilometern der ersten U-Bahnstrecke von 1971 sind inzwischen 85 Kilometer mit 100 Bahnhöfen geworden. Und das System platzt aus allen Nähten. Die S-Bahn wurde 1972 für 210000 Kunden angelegt. Heute sind es 800000 am Tag. Dafür soll eine zweite Stammstrecke gebaut werden.

Der Mittlere Ring sollte die Stadt entlasten: Die Staus werden immer länger. Der Flughafen will expandieren und kämpft um eine dritte Startbahn. Enorme Probleme, die München und die Region haben. Und sie dulden keinen Aufschub – der Zuzug in die Region hält unvermindert an. Um diese Verkehrsprobleme vom Radlweg bis zum Luftverkehr zu lösen, gibt es nicht nur einen Weg. Es braucht dafür Milliarden-Investitionen.

Die AZ und die Bayerische Akademie für Werbung und Marketing (BAW) hatten dafür gestern Abend Experten auf das Podium der „Haidhauser Gespräche“ geholt. Mehr als 100 Zuhörer waren gekommen. Dabei diskutierten unter der Moderation des stellvertretenden AZ-Chefredakteurs Georg Thanscheidt: Flughafenchef Michael Kerkloh, MVG-Chef Herbert König, Andreas Schuster von Green City und Leonhard Graf von Harrach von Tesla Motors. Das Thema: „Was uns bewegt – die Zukunft der Mobilität in München“.

Auf dem Podium wurde die dritte Startbahn nur von Green City kritisch gesehen. Umgekehrt bekam deren Vision von der autofreien Innenstadt keine Zustimmung. Elektroautos wurden von allen unterstützt. Das Publikum diskutierte sehr engagiert mit.

 

 

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