Wie Kriminelle die Corona-Angst ausnutzen
Jetzt kommen Trickbetrüger sogar schon im Schutzanzug. Das LKA warnt vor dieser neuen Masche – und weiteren Tricks in aufgeregten Zeiten.
München - Kein Witz, keine Erfindung, sondern Fakt: Trickbetrüger melden sich telefonisch und behaupten, sie riefen im Auftrag des Gesundheitsamtes an. Mit ernster Stimme teilen sie mit, dass der Betreffende sich dringend einem Corona-Test unterziehen müsse. Darüber hinaus sei es erforderlich, die Wohnung zu desinfizieren.
Kurze Zeit später stehen tatsächlich zwei Männer vor der Tür, ausgerüstet mit Schutzanzügen, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Wie angekündigt, sollen sie die Desinfektion durchführen.
LKA-Sprecher Waldinger: "Seien Sie misstrauisch"
Doch die vermeintlichen Helfer haben nichts Gutes im Sinn. Sie wollen nur in die Wohnung, um dort nach Geld, Gold, Schmuck und anderen Wertgegenständen zu suchen. "Dieses Beispiel beschreibt nur eine Variante von verschiedenen Betrugsmaschen" warnt LKA-Sprecher Ludwig Waldinger.
Es wurden bereits mehrere Fälle der Polizei gemeldet – aus ganz Bayern. In München sind die Trickbetrüger mit der Schutzanzug-Masche nach Angaben des Präsidiums noch nicht aufgetaucht.
Das sei jedoch nur eine Frage der Zeit, glauben erfahrene Kriminaler. "Lassen Sie keine Fremden in ihre Wohnung!", warnt Ludwig Waldinger, "seien Sie misstrauisch."
Corona-Krise: Schockanrufe versetzen Menschen in Panik
Doch die Gauner haben noch ganz andere Methoden, gutgläubigen Menschen in Zeiten der Corona-Pandemie Geld aus der Tasche zu ziehen. Mit Schockanrufen versuchen sie, Leute in Panik zu versetzen. Dabei meldet sich jemand am Telefon, der sich als Verwandter ausgibt und behauptet, jemand anderer aus der Familie sei an Corona erkrankt.
Der Betroffene liege bereits im Krankenhaus. Er brauche aber dringend teure Medikamente, um wieder gesund zu werden. Der vermeintliche Angehörige bittet um Geld. Wegen der Quarantänemaßnahme könne er nicht selbst kommen, sondern nur einen guten Bekannten vorbeischicken, der das Geld abholen werde. "Das ist eine Variante des altbekannten Enkeltricks", erklärt Ludwig Waldinger.
Corona-Krise: Vorsicht vor Phishing-Mails
Andere Betrüger verschicken E-Mails, die aussehen, als würden sie von Gesundheitsbehörden kommen.
Diese Phishing-Mails enthalten Schadsoftware im Anhang, mit deren Hilfe die Täter an persönliche Informationen wie Passwörter kommen wollen. Einige dieser Trojaner ermöglichen den Tätern sogar den direkten Zugriff auf den fremden Computer.
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