Wie die SPD Pflegekräfte in München fördern will

Dienstwohnungen, eigene Kitaplätze, Massagen und bezahlte Sabbaticals sollen junge Leute in den Beruf und nach München locken.
Irene Kleber |
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Die SPD will Pflegeberufe attraktiver machen. (Symbolbild)
Die SPD will Pflegeberufe attraktiver machen. (Symbolbild) © Daniel Reinhardt/dpa

München - Es hakt schon jetzt oft genug bei der Betreuung von älteren und kranken Münchnern. Viele Pfleger-Stellen sind unbesetzt, und da, wo es relativ gut läuft (wie aktuell in den Altenheimen der Münchenstift), ist man in Sorge, dass gutes Personal mit 50plus das Handtuch wirft - und den Beruf wechselt.

In München könnten in ein paar Jahren Tausende Pfleger fehlen

Rund 15.000 Pflegekräfte arbeiten in München allein in der Altenpflege (Bruttoeinkommen: rund 3.500 Euro). "80 Prozent hören zehn Jahre vor der Rente auf, einfach, weil sie ausgebrannt sind und nicht mehr können", sagt Anne Hübner, die SPD-Fraktionschefin im Rathaus, "sie wechseln dann in einen Supermarkt oder ein Büro. Wenn wir nicht jetzt etwas dagegen unternehmen, fehlen uns in ein paar Jahren Tausende Pfleger in der Stadt."

Was die grün-rote Rathauskoalition sich dazu ausgedacht hat, klingt durchaus spektakulär. In einem Antragspaket für eine "große Pflegeoffensive" will sie unter anderem erreichen, dass Pflegekräfte günstige Wohnungen, flexible Arbeitszeitmodelle, eigene Kita-Plätze, Massagen und Möglichkeiten für bezahle Sabbaticals bekommen.

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Lebensarbeitszeitkonten: Pflegepersonal brauchen Auszeiten

Längere bezahlte Auszeiten vom Job (wie ein Sabbatical von mehreren Monaten) könnten einer Erschöpfung vorbeugen und Pflegepersonal etwa von Intensiv- oder Covid-Stationen länger im Beruf halten, meinen die Stadträte. "Wenn man ausgebrannt ist, hilft es manchmal, wenn man ein Viertel- oder halbes Jahr überhaupt nicht arbeiten geht", sagt Anne Hübner. Möglich machen ließe sich das zum Beispiel, wenn das Personal bei 100 Prozent Bezahlung nur noch 80 Prozent arbeitet, und sich die 20 Prozent wie auf einem "Lebensarbeitszeitkonto" anspart, für eine lange Auszeit.

Stelzenhäuser: Familientaugliche Dienstwohnungen für Pflegekräfte

Flächen rund um die Krankenhäuser der München Klinik und die Altenheime der Münchenstift könnten taugen, um darauf Stelzenhäuser (mit Wohnungen überbaute Parkplätze) zu bauen - mit günstigen familientauglichen Dienstwohnungen für die Pflegekräfte. Das soll die Verwaltung prüfen. Möglicherweise lassen sich auch Immobilien der Krankenhäuser als Dienstwohnungen für Pfleger und Azubis umnutzen.

Kita-Plätze für Pfleger

Kita-Öffnungszeiten (auch die an den Tagesstätten der München Klinik) passen nicht gut mit den Schicht- und Wochenenddiensten von Pflegekräften zusammen, das soll flexibler werden. "Nur so lassen sich Beruf und Familie vereinbaren", sagt SPD-Bürgermeisterin Verena Dietl. Die Verwaltung soll auch prüfen, wo zusätzlich Kitaplätze für die Kinder von Pflegekräften angeboten werden können.

Massagen: Gesundheitsangebote für Pflegekräfte

Pflegepersonal soll auch Gesundheitsangebote gefördert bekommen, wie Massagen oder Trainings für rückenschonendes Arbeiten.

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