WG-Zimmer gegen Sex: Erste Bewerbungen

Zwei Männer suchen eine Mitbewohnerin für ihre Schwabinger WG. Der Preis: 125 Euro – plus Sex. Es gibt bereits jede Menge Interessentinnen.
Christian Pfaffinger |
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Trotz aller Menschenkenntnis: Sie fällt auf die Anzeige herein.
az 7 Trotz aller Menschenkenntnis: Sie fällt auf die Anzeige herein.
Diese Absenderin will nicht bei den beiden Männern einziehen – schickt aber trotzdem ein Foto.
az 7 Diese Absenderin will nicht bei den beiden Männern einziehen – schickt aber trotzdem ein Foto.
Auch Basti möchte eine Mitbewohnerin als Sex-Gespielin und erhofft sich Tipps.
az 7 Auch Basti möchte eine Mitbewohnerin als Sex-Gespielin und erhofft sich Tipps.
Diese Interessentin wirbt mit ihren Maßen – und verlangt ein Foto der Mitbewohner.
az 7 Diese Interessentin wirbt mit ihren Maßen – und verlangt ein Foto der Mitbewohner.
Sexuell war ich schon immer aufgeschlossen“: Aus einer Bewerbung.
az 7 Sexuell war ich schon immer aufgeschlossen“: Aus einer Bewerbung.
Echte Empörung: Für die Sex-Anzeige hat der Verfasser dieser Zeilen gar kein Verständnis.
az 7 Echte Empörung: Für die Sex-Anzeige hat der Verfasser dieser Zeilen gar kein Verständnis.
Ein Maximilian will hilfreich sein, ist aber schlicht geschmacklos.
az 7 Ein Maximilian will hilfreich sein, ist aber schlicht geschmacklos.

Zwei Männer suchen eine Mitbewohnerin für ihre Schwabinger WG. Der Preis: 125 Euro – plus Sex. Das Angebot ist gefälscht. Trotzdem melden sich etliche Interessentinnen

München - Es sollte ein Protest sein, absurd und heftig: Ein Zimmer in einer Luxus-WG, für wenig Geld und viel Sex mit den Mitbewohnern. Hinter der Aktion steckt eine 20-jährige Studentin, die damit ihrer Wut über den Münchner Wohn-Wahnsinn Luft machen wollte (AZ berichtete). Doch einige haben das Angebot ernst genommen.

„Ich möchte bei euch einziehen. Bin schon sehr erfahren und hab’ große Brüste“, schreibt eine Bewerberin auf die Anzeige hin. „Ich glaube, ich habe genau die richtigen Argumente, um eure neue Mitbewohnerin zu werden“, verspricht eine andere. Beide geben an, Studentinnen in München zu sein, beide sind 21 Jahre alt. Sie bewerben sich tatsächlich für einen Platz in der WG, für den sie mit ihrem Körper bezahlen müssten.

Das unmoralische Wohnungsangebot hat für Aufsehen gesorgt. Eine Anzeige zweier Münchner Jung-Manager im Internet versprach ein 33-Quadratmeter-Zimmer in einer noblen Wohngemeinschaft in Schwabing – für nur 125 Euro. Dafür müsse die neue Mieterin je zweimal pro Woche mit den beiden „Liebe machen“.

Das Angebot verbreitete sich schnell und die Studentin, die sich als „Thomas und Korbinian“ ausgab, erhielt Reaktionen per Mail. Die reichten von Wut bis Unterstützung. „Ihr habt ja wohl so nen Schatten! Ekelhaft“, schreiben die einen. Manche bewerben sich. Und andere geben Tipps, die noch extremer sind als das Angebot an sich: „Und nicht vergessen: probeknallen“.

Die Studentin, die die falsche Anzeige aufgab, will ihren Namen nicht in der Zeitung lesen. Angeblich kommt sie aus der Nähe von Ulm, studiert seit letztem Jahr Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität, ist 20 Jahre alt und frustriert von der Wohnungssuche in München.

„Ich pendele jeden Tag 100 Kilometer nach München, weil ich einfach keine bezahlbare Wohnung finde“, berichtet sie der AZ. „Am Anfang habe ich ein paar Monate gecampt, aber das ist im Winter natürlich nicht möglich.“

Sie ist empört über den Wohn-Wahnsinn, vor allem weil niemand handle. „Die Politik versagt da seit Jahrzehnten und es wird nichts unternommen. Im Gegenteil, es wird immer schlimmer.“ Deshalb habe sie mit einer heftigen Wohnungsanzeige schocken wollen. „Vielleicht wachen die Bosse ja auf, wenn es sittenwidrig wird.“

Im Internet findet sie den Text zu der Anzeige. Er wurde vor einigen Jahren schon einmal für eine ähnliche Aktion verwendet. Sie kopiert ihn und erstellt die gefälschten Inserate. Für sie ist das „ein Statement zum beschissenen Münchner Wohnungsmarkt“. Offenbar ist dessen Lage so angespannt, dass einige sogar ein derart krasses Angebot annehmen würden.

Die angebotene WG ist übrigens ein Berliner Penthouse.

 

 

 

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