Wetter: München hat's eiskalt erwischt - nun steigen die Temperaturen

In der kommenden Woche steigen die Temperaturen endlich über den Gefrierpunkt, der Dauerfrost in München ist rum. Klirrende Kälte sorgt für Eisdecken auf Flüssen und Seen im Freistaat, die Schifffahrt muss pausieren. Fische haben es gut: Sie frieren nicht.
R. Schormann, rah |
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Das Wasser am Fischbrunnen fließt – und der bronzene Metzgersbursche hat einen eisigen Umhang.
Anja Perkuhn 6 Das Wasser am Fischbrunnen fließt – und der bronzene Metzgersbursche hat einen eisigen Umhang.
Das Wasser am Fischbrunnen fließt – und der bronzene Metzgersbursche hat einen eisigen Umhang.
Anja Perkhuhn 6 Das Wasser am Fischbrunnen fließt – und der bronzene Metzgersbursche hat einen eisigen Umhang.
Das Wasser am Fischbrunnen fließt – und der bronzene Metzgersbursche hat einen eisigen Umhang.
Anja Perkhuhn 6 Das Wasser am Fischbrunnen fließt – und der bronzene Metzgersbursche hat einen eisigen Umhang.
Das Eis am Brunnenbuberl ist bereits deutlich abgeschmolzen.
Ralph Hub 6 Das Eis am Brunnenbuberl ist bereits deutlich abgeschmolzen.
Der dicke Eispanzer vor einer Woche.
Ralph Hub 6 Der dicke Eispanzer vor einer Woche.
Der dicke Eispanzer vor einer Woche.
Ralph Hub 6 Der dicke Eispanzer vor einer Woche.

In der kommenden Woche steigen die Temperaturen endlich über den Gefrierpunkt, der Dauerfrost in München ist rum. Klirrende Kälte sorgt für Eisdecken auf Flüssen und Seen im Freistaat, die Schifffahrt muss pausieren. Fische haben es gut: Sie frieren nicht.

München - Langsam aber sicher geht die kleine Eiszeit des Januars zu Ende“, verspricht Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net. München und Oberbayern müssen sich allerdings noch etwas gedulden. Während im Rest der Republik schon morgen Plusgrade herrschen, müssen sich die Oberbayern voraussichtlich noch bis Sonntag warten. Dann ist auch bei uns der Dauerfrost erst einmal kein Thema mehr.

München taut langsam wieder auf

Frühlingshafte Temperaturen, vielleicht sogar zweistellig wie am Rhein mit Spitzenwerten bis zu 15 Grad sind in München allerdings nicht drin. Laut dem Internetportal „wetter.com“ klettern die Temperaturen am Samstag von frostigen minus ein Grad auf immerhin plus drei Grad am Sonntag. Spätestens ab dann sollte man keine Eisflächen mehr betreten, warnen Wasserwacht und Feuerwehr.

Die kommende Woche soll es in München bei Werten zwischen fünf und maximal neun Grad bleiben. Richtiger Frühling fühlt sich anders an.

Lesen Sie auch: Feinstaub-Belastung - Kälte sorgt für dicke Luft in München

„Der Winter ist auch noch lange nicht vorbei“, warnt Dominik Jung. „Genauso schnell wie es nun mild wird, kann es auch noch mal richtig eisig und winterlich werden.“

Die letzten Jahre war der Februar immer recht winterlich mit Frost und Schnee. Und bis zum kalendarischen Frühlingsanfang am 20. März sind es zur Freude der Skifahrer leider noch ein paar Wochen hin.

Der Winter in Bayern und seine Folgen

Das Wetter ist schlecht für die Schifffahrt, gut für Wintersportler und auch kein Problem für Wasserbewohner. Touristen aber müssen zum Beispiel wegen der Kälte auf einen Besuch in Herrenchiemsee verzichten. Denn dort sind die Wasserwege dicht. Auf dem Chiemsee ist zu viel Eis, die Schiffe kommen nicht mehr durch.

Wie die Bayerische Schlösserverwaltung bekannt gibt, sind das Neue Schloss Herrenchiemsee mit König Ludwig II.-Museum und das Augustiner-Chorherrenstift auf der Herreninsel seit gestern wegen der starken Eisbildung auf dem Chiemsee geschlossen. Bis die Seenschifffahrt die Schiffsverbindung zur Herreninsel wieder aufnehmen kann. Eine Prognose, wann das sein wird, sei nicht möglich, so die Verantwortlichen.

Fische hingegen ertragen die Kälte gut. „Unsere heimischen Fische sind an die Kälte gut angepasst“, erklärt Thomas Speierl, Leiter der Fachberatung für Fischerei des Bezirks Oberfranken. „Sie sind wechselwarme Tiere und haben ihren ganz eigenen Kälteschutz.“

Manche Fische graben sich ein und machen einfach Winterschlaf

Sie passen also ihren Kreislauf an die Temperatur des Wassers an. Der Karpfen zum Beispiel halte eine Art Winterstarre: Wenn die Wassertemperatur auf vier Grad Celsius fällt, gehen seine Herzschläge auf drei bis sechs Schläge pro Minute zurück, sagte Speierl.

Andere Fischarten graben sich dem Fisch-Experten zufolge sogar in den Boden ein und halten quasi einen Winterschlaf – wie die Schleie. Aber es kann sogar selbst Fischen zu kalt werden. Zwar bilde Eis auf dem Wasser eine Art Isolierschicht, so dass kalte Luft einen See oder Teich mit mehr als einem Meter Wassertiefe nicht bis zum Grund durchfrieren lassen kann, erklärt Speierl.

Schifffahrtsamt warnt: Niemals die Flüsse betreten

Am Grund des Sees oder Teiches habe es dann immer noch vier Grad Celsius. „Ansonsten kann es passieren, dass das Wasser mitsamt den Fischen komplett durchfriert“, sagt er. „Sobald sich in ihrer Körperflüssigkeit Eiskristalle bilden, sterben sie, unabhängig davon, wie stark sie ihren Stoffwechsel heruntergefahren haben.“

Was für die Fische nur in Extremsituationen gefährlich werden kann, geht beim Menschen wesentlich schneller. Deswegen warnt unter anderem das Wasser- und Schifffahrtsamt Regensburg davor, etwa die Eisdecke auf der Donau zu betreten – egal wie dick das Eis auch scheint. Dabei bestehe akute Lebensgefahr.

Eine offizielle Freigabe, etwa für Weiher und Seen, gibt es nicht. Mutige nutzen den selten kalten Winter für Sport auf den erstarrten Wasserflächen: Beispielsweise auf dem Wörthsee (Landkreis Starnberg), auf dem sich Schlittschuhläufer. Schlittenfahrer und Eissegler tummeln.

Die Kälte wird für andere leider zur tödlichen Gefahr. Etwa Flüchtlinge, die auch auf dem Weg von Österreich nach Deutschland immer wieder ihr Leben riskieren – gerade bei dieser arktischen Kälte. Erst kürzlich sind zwei auf der Flucht gestorben, als sie über den fast 1400 Meter hohen Brenner in einem mit Lastwagen beladenen Güterzug gefahren sind. Sie wurden von den Lkws überrollt – dürften aber zuvor schon erfroren sein.

Allzu lange dürften Frost und Eis aber nicht mehr das Wetter bestimmen: Laut Deutschem Wetterdienst steigen die Temperaturen spätestens am Sonntag über den Gefrierpunkt. Es taut also bald.

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