Wetter: Bodenfrost im Norden, Schnee in den Alpen
Egal ob im Norden oder im Süden, der kalendarische Sommeranfang am Sonntag wird greislig. Und auch die nächsten Tage versprechen alles andere als Badewetter.
München – An diesem Freitag schüttet es aus Kübeln - durchgehend. Und das obwohl am Sonntag auch laut Kalender der Sommer beginnt. Zu spüren bekommen wir ihn jedoch auch in den nächsten Tagen nicht. Im Gegenteil. Blauer Himmel, Badewetter, Biergarten-Stimmung? Fehlanzeige. In ganz Deutschland und auch in München bleibt es kühl und feucht.
Winter im Sommer
In Norddeutschland kann es zum Sommeranfang Nachts sogar Bodenfrost geben. In Hamburg wurden bereits vergangene Woche an fünf Tagen hintereinander Temperaturen von unter 0 Grad gemessen - mitten im Juni! Im Süden schaut's nicht besser aus. In den bayerischen Alpen sinkt die Schneefallgrenze auf 1500 bis 1800 Meter. Auf der Zugspitze werden bis zu 50 Zentimeter Neuschnee erwartet.
Dazwischen liegen die Höchstwerte irgendwo zwischen 14 und 23 Grad. Der Himmel zeigt sich durchgehend hell- bis dunkelgrau und strapaziert unsere nerven mit irgendwas zwischen Niesel- und Dauerregen. "Vielleicht kann es zum Monatsende hin kurz für etwas Hitze reichen. Das ist aber derzeit eher unwahrscheinlich“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net
Langzeitaussicht: Sonnen-Sommer adé?
Ist das der Auftakt zum Schmuddel-Sommer 2015? Was der US-Wetterdienst NOAA schon im März prophezeiht hatte, wird bei der aktuellen wetterlage immer wahrscheinlicher. Ein beständiges Sommerhoch ist in den kommenden 10 bis 14 Tagen jedenfalls sehr unwahrscheinlich. Seit Mai ist es wechselhaft. Seit Wochen geht es zu wie auf einer Achterbahn. Kaum schaffen es die Temperaturen die 30-Grad-Marke zu knacken, da müssen wir dieses kurze Badewetter mit heftigen Unwettern quasi direkt wieder büßen. Zahlreiche Gewitter mit Starkregen, Hagel, Sturmböen und sogar Tornados haben in den vergangenen Wochen schwere Schäden angerichtet.
Heiße Badewetterphasen sind immer nur von extrem kurzer Dauer und werden rasch von Unwettern abgedrängt. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir einen extrem heißen Juli oder August erleben werden. Die Vorgeschichte war in diesem Jahr ähnlich zu 2013 und 2014. In beiden Jahren war das Frühjahr wie 2015 jeweils beständig, trocken und sehr sonnig. In beiden Jahren folgte dann ein wechselhafter und nur mäßig warmer Sommer. Damit rechne ich auch in diesem Jahr“, sagt Jung.
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