"Wetten, dass?" in München: Die Promo-Show ohne Superstars

Thomas Gottschalk kommt mit seiner Sendung nach München. 2000 Leute schauen in der Olympiahalle Halle zu – aber die ganz großen Prominenten fehlen
von  Abendzeitung
Die " Wetten, dass?"-Kulisse in der Olympiahalle
Die " Wetten, dass?"-Kulisse in der Olympiahalle © Ronald Zimmermann

Thomas Gottschalk kommt mit seiner Sendung nach München. 2000 Leute schauen in der Olympiahalle Halle zu – aber die ganz großen Prominenten fehlen

Die Bühnenarbeiter haben in den vergangenen zwei Wochen jedes einzelne Löwenbräu-Plakat auf der Tribüne der Olympiahalle abgehängt. Schließlich gibt es beim ZDF die Regel: keine Werbung nach 20 Uhr – und wer will schon Werbung in der größten Promoshow für Promis?

Zum ersten Mal seit 2002 findet „Wetten, dass?“ wieder in der Stadt statt, in der Gottschalk seine Karriere 1971 beim BR begann. 350 Menschen werden sich vor, auf und hinter der Bühne tummeln – doch richtige Mega-stars sind nicht dabei.

Dabei kommen die Stars eigentlich gerne, um für ein neues Projekt zu werben. Zwar sinken die Quoten. Das Flagschiff aus einer anderen Zeit ist mit zehn Millionen Zuschauern aber immer noch Europas größte TV-Show. Wer einen neuen Film, das neue Buch oder die neue Zukünftige vorstellen will, geht zu Gottschalk. Um so besser, wenn das beworbene Projekt beim eigenen Sender läuft. Das ZDF schickt diesmal Iris Berben auf die Couch, die ab Sonntag im Dreiteiler „Krupp - eine deutsche Familie“ zu sehen ist.

Mario Barth, Chefspaßmacher bei RTL, bringt seinen Film „Männersache“ mit. Alfons Schuhbeck, Rolando Villazón, Kevin James, Maria Riesch und Kim Cattrall sind ebenfalls da. Statt des angekündigten Luca Toni und seiner Marta Cecchetto kommt Bayern-Star Franck Ribéry. Vielleicht ließ sich Luca Toni ja von Boris’ Heirats-Ankündigung in der vergangenen Show abschrecken.

Nur 2000 Zuschauer können in der Olympiahalle dabei sein. Die Stadtwette, die 2002 viele Münchner motivierte, wurde abgeschafft – leider gibt es diesmal auch keine Außenwette.

Skandal um Mosi: So war es 2002

Erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Sendung ist „Wetten, dass?“ in München. Das erste Mal war 2002, der größte Star auf der Couch war eine damals noch drogen- und skandalfreie Britney Spears. Am meisten aufgeregt haben sich die Münchner allerdings über Gottschalk als Schiedsrichter der Stadtwette. Wettpate Rudolph Moshammer († 2005) aktivierte die Münchner, das Siegestor christo-ähnlich mit Stoff zu verhüllen. Fast 2000 Menschen strömten zur Ludwigstraße. Bei spätwinterlicher Kälte outete sich Mosi als einer, der gar nicht nähen kann und unterstützte die anderen eher mental. Mit Hilfe von Drehleitern wurde der Stoff auf das Tor gezogen.

Am Ende der Sendung waren das Siegestor bunt und die Münchner siegesgewiss. Die Wette wurde aber trotzdem als verloren gewertet. Das Tor sei nicht ganz verhüllt, urteilte Gottschalk und erntete Pfiffe. „Wir sind die moralischen Sieger“, befand Mosi. Die Ausgabe sahen übrigens 14 Millionen Menschen. Lang ist’s her.

Angelika Kahl

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