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Wette verloren: Alt-OB Ude und Ron Williams sammeln nur 50.000 Unterschriften gegen Rassismus

Top, die Wette gilt! Mit dem Ausruf aus der Sendung "Wetten, dass…" startet ein Münchner Verein eine Unterschriftenaktion gegen Rassismus. Gewettet haben Alt-OB Ude und Sänger Ron Williams. Jetzt ist klar: Sie sind mit ihrem Vorhaben gescheitert.
von  AZ/dpa
Alt-OB Ude wollte 100.000 Unterschriften gegen Rassismus sammeln, gereicht hat's nur für die Hälfte.
Alt-OB Ude wollte 100.000 Unterschriften gegen Rassismus sammeln, gereicht hat's nur für die Hälfte. © Felix Hörhager/dpa

München – Mit einer Wette wollten Alt-Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) und der Sänger und Schauspieler Ron Williams in München ein Signal gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus setzen. Williams, der sich seit langem gegen Diskriminierung und Hetze engagiert, habe den ehemaligen Oberbürgermeister herausgefordert, bis zum 1. Oktober 100.000 Unterschriften zu sammeln. Das teilte der unter anderem von den beiden neu gegründete Verein "Nicht mit uns" mit. 

Sänger Ron Williams hat mit Münchens Ex-OB Christian Ude eine Wette laufen.
Sänger Ron Williams hat mit Münchens Ex-OB Christian Ude eine Wette laufen. © Ron Williams / privat

Jetzt ist klar: Sie sind mit ihrem Vorhaben gescheitert. Wie die "SZ" schreibt, haben die prominenten Unterschriftensammler – sie wurden beim Sammeln auch von den Münchner "Omas gegen Rechts" unterstützt – lediglich knapp über 50.000 Unterschriften gesammelt innerhalb der Frist. Alt-OB Ude hat damit seine Wette gegen Ron Williams verloren und muss gemeinnützige Arbeit leisten. Welche das wird, sei noch offen. Er sondiere Optionen bei den Hauptunterstützern des Projekts, also dem FC Bayern und BMW.

Unterschriftenaktion gegen Rassismus: Wo man in München teilnehmen kann

Von August an konnten die Münchnerinnen und Münchner auf großen Papierrollen ihre Unterschrift setzen. Um die Wette zu gewinnen, seien ungefähr fünf Unterschriften pro Minute im Schnitt nötig, rechnen die Organisatoren vor. 

In einer Zeit, in der Hass und Hetze immer mehr um sich griffen und extremistische Ideen zunehmend Zuspruch fänden, sei es unerlässlich, nicht nur Präsenz zu zeigen, sondern auch aktiv zu handeln. 

Zwei 500 Meter lange Papierrollen sollen an regenfreien Tagen bis 1. Oktober von 12 Uhr bis 16 Uhr an verschiedenen Stellen in der Innenstadt - Marienplatz, Stachus, Odeonsplatz und Viktualienmarkt – sowie am Seehaus im Englischen Garten bereitliegen. Pro laufendem Meter passen laut Organisatoren rund Hundert Unterschriften auf die 1,20 Meter breite Rolle. Sollte der Platz nicht reichen, gebe es eine dritte Ersatzrolle. 

Bei einem ersten Testlauf hatten den Angaben zufolge schon knapp 3000 Menschen am Viktualienmarkt und am Marienplatz unterschrieben. 

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Anschließend sollen die Unterschriften digitalisiert und die Originale der Rollen in die Sammlung des Münchner Stadtmuseums aufgenommen werden. Was der Wett-Einsatz der beiden ist, blieb zunächst geheim. In jedem Fall sei eine Abschluss-Aktion geplant. 

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