Wespen-Alarm: So sollten Sie reagieren

Wespen sind laut nicht von Haus aus aggressiv. Deshalb gilt: Fuchteln und anblasen macht es nur schlimmer. Hier sind Tipps für den Wespen-Alarm!
von  tg
Eine Wespe macht sich an einer Nektarine zu schaffen - im Sommer kein ungewöhnliches Bild: Zu oft locken Nahrungsmittel die stechenden Insekten an.
Eine Wespe macht sich an einer Nektarine zu schaffen - im Sommer kein ungewöhnliches Bild: Zu oft locken Nahrungsmittel die stechenden Insekten an. © dapd

München - Wenn eine auf dem Esstisch landet, reagieren viele falsch. Und dann wird die Wespe aggressiv und sticht vielleicht zu. Das sollten Sie vermeiden: Wenn eine Wespe Sie belästigt – bleiben Sie ruhig. Denn laut Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sind sie nicht von Haus aus aggressiv.

Auf keinen Fall wild herumfuchteln, rät das LfU. Das neugierige Tier verschwindet bald von selbst. Wenn die Wespe immer wieder auf dem Essen landet (vor allem Fleisch und zuckerhaltige Speisen wie Obst und Kuchen ziehen sie an) – sorgen Sie für Ablenkung.

„Stellen Sie vergorenes Obst oder Zuckerwasser in einigen Metern Entfernung vom Esstisch auf“, sagt Rudolf Nützel vom Bund Naturschutz. Speisen und Getränke im Freien abdecken. Auch Essensreste sollten sie gleich abräumen.

 

Wespen-Alarm in München!

 

 

Trinken Sie nicht direkt aus Flaschen oder Dosen, benutzen Sie Strohhalme. Wischen Sie Kindern nach dem Essen Hände und Mund ab. Laufen sie auf Blumen- und Streuobstwiesen nicht barfuß.

Sammeln Sie Fallobst täglich auf, halten Sie Mülleimer geschlossen, werfen Sie nur ausgespülte Flaschen weg.

Wenn die Wespe um den Kopf schwirrt: nicht anhauchen! Das Kohlendioxid in der Atemluft ist für Wespen ein Warnsignal. In einem solchen Fall geben sie sogar Alarm-Pheromone ab – und rufen damit Verstärkung!

Auch Insektensprays sind eher kontraproduktiv und machen Wespen nur aggressiver. Wenn Sie doch gestochen werden, gibt es gute Hausmittel: Die Stelle mit einer Zwiebel einreiben – oder homöopatische „Apis Globuli“ schlucken. 

 

 


 

Gestochen - und dann?

Was für die einen nur unangenehm ist, kann für die anderen lebensbedrohlich sein

Welche Reaktion nach einem Stich ist normal?

Typisch ist eine örtliche Schwellung und Rötung, die weh tun kann – „und zwar gscheid“, sagt Dr. Franziska Rueff von der Klinik und Poliklinik der LMU für Dermatologie und Allergologie.

Was kann ich dagegen tun?

Kühlen hilft – mit Umschlägen, Gels oder Coolpacks – letztere sollten eingewickelt werden, sonst drohen Erfrierungen.

Wie macht sich eine Allergie bemerkbar?

Die Symptome reichen von starkem Juckreiz, weit entfernt von der Einstichstelle etwa an den Handflächen oder der Kopfhaut, über Blutdruckabfall, Herzrasen, Schwächegefühl, Schwindel, Atemnot bis zur Bewusstlosigkeit. Oft breiten sich Quaddeln über den Körper aus. Die Symptome treten meist wenige Minuten bis eine halbe Stunde nach dem Stich auf.

Was tun im Notfall? Im schlimmsten Fall kann es zu einem tödlichen anaphylaktischen Schock kommen. Deshalb sollten Gestochene, die verdächtige Symptome zeigen, sofort den Notruf alarmieren. Jedes Jahr werden mindestens 20 Todesfälle nach einem allergischen Schock registriert. Doch die Dunkelziffer ist noch viel höher.

Wie geht man gegen eine Allergie vor?

Eine Hyposensibilisierung hilft bei fast jedem. „Damit ist der Patient dann wirklich geschützt“, sagt Dr. Rueff. Die Behandlung kann drei bis fünf Jahre dauern. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt sich für alle Allergiker, ein Notfallset dabei zu haben. Darin: Cortison, ein Antihistaminikum und eine Adrenalin-Spritze.

 

 

 

 

 

 

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