Werke von Baselitz: Staatsanwaltschaft München deckt Kunstraub auf

Da haben sich drei Kunsträuber ordentlich verzockt: Ermittler stellen 15 gestohlene Werke aus dem Besitz des weltberühmten Malers Georg Baselitz sicher. Die Werke waren bei einer Spedition in München gestohlen worden. Als die Räuber diese billig verscherbeln wollen, begehen sie den entscheidenden Fehler.
Ruth Schormann |
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Weltbekannter Maler: Georg Baselitz.
imago Weltbekannter Maler: Georg Baselitz.

München - Bilder, Zeichnungen und Werke aus Georg Baselitz’ Sammlung haben Mitarbeiter einer Spedition bei München entwendet und versucht zu verkaufen.

Baselitz gilt als einer der erfolgreichsten Maler der Gegenwart. Nun können die Ermittler einen Fahndungserfolg vermelden: Ein Tatverdächtiger sitzt bereits in U-Haft. 15 Werke im Wert von rund 2,5 Millionen Euro haben sie sichergestellt. Nach weiteren vier Kunstwerken im Wert von rund 130.000 Euro werde noch gefahndet, teilten das Bayerische LKA und die Staatsanwaltschaft München I am Dienstag mit.

Wie kam es zu dem Kunstraub im großen Stil? Ein 39-Jähriger aus Düsseldorf soll die Werke im Zeitraum von Juni 2015 bis März 2016 bei der Spedition in der Nähe von München entwendet haben, bei der die Bilder eingelagert waren. Der Mann sei bei der Spedition beschäftigt gewesen und habe deshalb über Insiderwissen verfügt. Um welche Spedition es sich handelt, wollen die Ermittler nicht sagen.

Er gab den Ermittlungen zufolge die Werke einem 51-Jährigen und dessen 26 Jahre alten Sohn aus Leverkusen weiter, die die Bilder wiederum auf Kunstmärkten anboten.

Ist es gelungen, die Bilder weiterzuverkaufen? Teils hätten die beiden versucht, die Werke weit unter Wert zu verhökern, was ihnen nur in einem Fall gelungen ist, berichtete die Staatsanwaltschaft.

Welche Bilder wurden gestohlen? Unklar. Um welche Bilder des in Sachsen geborenen Malers und Bildhauers es sich handelt, könne die Staatsanwaltschaft auf Wunsch des Sekretärs von Georg Baselitz nicht mitteilen, erklärt Oberstaatsanwältin Anne Leiding auf Nachfrage der AZ.

Wie kam der Diebstahl auf? Nach einem der Verkaufsversuche wurde eine Versicherung hellhörig und informierte die Polizei. Die Beamten stellten fest, dass das angebotene Bild gestohlen worden war. So kam der Verlust weiterer Bilder ans Licht. Die Tatverdächtigen, die alle aus dem Speditionsgewerbe stammen, wurden über Zwischenhändler im In- und Ausland ausfindig gemacht.

Was sagen die Tatverdächtigen zu den Vorwürfen? Die drei Beschuldigten haben sich bisher nur teilweise geäußert. Der 51-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Er hatte sich bereits zuvor ins Ausland abgesetzt und war nach seiner Wiedereinreise am 21. August festgenommen worden. Bei ihm bestehe Fluchtgefahr. "Bei den beiden anderen gehen wir bisher davon aus, dass sie sich dem Verfahren stellen", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Dem Trio droht eine Anklage wegen Diebstahls und Hehlerei.

Lesen Sie hier: Waffen-Razzia bei Pegida: Was war dran an Vorwürfen?

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