Werberat rügt Diskothek M-Park wegen Plakat
MÜNCHEN - „Am Freitag ist wieder Absturzgefahr, ein Getränk bestellen, zwei bekommen.“ Mit diesem Text wirbt der Disko-Komplex M-Park in einem Radiospot für seine Partyreihe am Freitag. Dafür gab’s jetzt eine Rüge vom Deutschen Werberat.
„Absturzgefahr – in diesem Zusammenhang ruft das zu missbräuchlichem Konsum von Alkohol auf“, sagt Volker Nickel vom Deutschen Werberat in Berlin. „Wir sind eindeutig gegen diese Form der Werbung.“ Das könnte den M-Park-Machern egal sein: Die öffentliche Zurechtweisung ist das schärfste Sanktionsmittel, das der Werberat zu bieten hat. Rechtliche Konsequenzen warten nicht auf die Clubbetreiber.
Im Werberat haben sich seit 1972 die großen werbenden Firmen zusammengeschlossen. „Wir sind eine selbstdisziplinäre Institution“, erklärt Volker Nickel. Damit überwacht der Werberat alles, was rein gesetzlich nicht verboten ist. „Uns ist das ziemlich unverständlich“, meint Joachim Paul, Betriebsleiter des M-Parks, „die Party gibt es schon seit zwei Jahren, die Behörden hier wissen davon.“ Aber erst vor knapp zwei Monaten ging aus der Bevölkerung eine Beschwerde beim Werberat ein. Für die Club-Betreiber trotzdem kein Grund, das Motto der Party zu ändern. „Der Absturz ist außerdem doppeldeutig gemeint“, erklärt Paul ein Plakat, auf dem ein Männchen einen Berg hinunterpurzelt. „Auch die Preise stürzen ab.“ Alle Getränke gibt es am Freitag im M-Park zum halben Preis. „Auch Alkoholfreies – der Cuba Libre ist also weiterhin viel teurer als ein Wasser.“ jo
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