Wer zahlt für den Sprung in die eiskalte Isar?
München - Einen Schnupfen, mehr braucht der Niederbayer nach seinem Sprung in die eiskalte Isar nicht zu fürchten. Seine Rettung bezahlen die Münchner Bürger.
Wie ein Häufchen Elend klammerte sich der 39-Jährige am Samstagvormittag an seine Retter. Rot und blau gefroren, vor Kälte schlotternd. Feuerwehrmänner zogen den Mann aus Dingolfing an der Corneliusbrücke aus dem eiskalten Wasser.
Der 39-Jährige war nach einer Sauftour mit zwei Promille splitternackt an der Reichenbachbrücke in die Isar gehüpft. Nach wenigen Minuten konnte er sich nicht mehr bewegen. Passanten warfen ihm von der Corneliusbrücke aus einen Rettungsring zu. Feuerwehrmänner in Spezialanzügen wagten sich in die reißende Strömung und zogen den Mann hoch aufs Steilufer.
Mehrere Feuerwehrautos, darunter auch ein Drehleiterfahrzeug und ein Notarztteam waren im Einsatz. Alles in allem ein Aufwand, der mehrere tausend Euro kostet. „Wenn eine Person in Not ist“, so erklärt Feuerwehrsprecher Karl Pieterek, „müssen wir helfen, egal was der Einsatz kostet.“
Nachträglich könnte die Berufsfeuerwehr natürlich versuchen, die Kosten für solche Einsätze bei den Verursachern oder deren Haftpflichtversicherung einzutreiben. In der Praxis ist das bisher aber noch nicht geschehen. Dafür zahlen die Münchner: Jeder rund 14 Cent pro Tag. So viel kostet die Feuerwehr, jährlich rund 70 Millionen Euro.
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