Wer schoss auf das Luxushotel?
Die Polizei findet acht Patronenhülsen. Sie geht nicht von gezielten Schüssen aus - hat sich ein Betrunkener in der Silvesternacht einen "Spaß" erlaubt?
ALTSTADT - Wäre jemand am Fenster gestanden, hätte das Ganze Böse ausgehen können: Wer in der Silvesternacht auf die Fenster des Marriot-Courtyard-Hotels in der Schwanthalerstraße geschossen hat, ist weiterhin unklar. Zwei Projektile hatten das Gebäude getroffen, eines ging durchs Glas, das andere durchschlug den Fensterrahmen (AZ berichtete).
Ein gezielter Anschlag? Die „Gaudi” eines Betrunkenen? Die getroffenen Fenster liegen auf der Innenhofseite des Hauses. Jetzt hat die Polizei in diesem Innenhof insgesamt acht Hülsen gefunden – alle stammen von Patronen des Kalibers 9 mm.
Die Polizei geht nun davon aus, dass der Täter acht Mal geschossen hat. „Es sieht ganz so aus, als ob jemand den Lärm in der Silvesternacht ausgenutzt hat, um mit der scharfen Waffe zu hantieren”, sagt Polizeisprecher Wolfgang Wenger. „Zwei Schüsse haben dann getroffen.”
Dass der Täter absichtlich auf das Hotel gezielt hat, glauben die Ermittler deswegen nicht. „Allem Anschein nach handelt es sich um jemanden, der herumgeballert hat – ob im Rausch oder aus Leichtsisinn und Übermut. Nach allem, was wir wissen, schließen wir einen gezielten Angriff auf das Hotel aus”, sagt Wenger. Ermittelt wird deswegen auch nur wegen Sachbeschädigung.
Wer in dem Innenhof die scharfe Waffe gezogen haben könnte, liegt allerdings noch völlig im Dunklen. Erst am Neujahrsmorgen hatte ein Gast das Einschussloch in seinem Zimmer im Viersterne-Hotel entdeckt. Später fanden die Ermittler das zweite Loch im Fensterrahmen, einen Stock tiefer. Offenbar hatten während des Silvestergeballers niemand die Schüsse aus der echten Waffe gehört.
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