Wer leerstehen lässt, muss zahlen
Wenn Eigentümer Wohnungen länger als drei Monate leer stehen lassen, kann das bis zu 50.000 Euro Bußgeld kosten. Wo es weitere leere Häuser gibt.
MÜNCHEN „Insgesamt haben wir bei unseren 31985 Wohnungen einen Leerstand von 1,3 Prozent“, sagt Gewofag-Sprecher Peter Scheifele. „Das ist phänomenal gut im Deutschland-Vergleich.“
Leer stehende Wohnungen und Häuser – in München angeblich Einzelfälle. Der Leerstand der Gewofag etwa ist zu 0,28 Prozent kleinen Umbaumaßnahmen geschuldet, also etwa einer Bad-Sanierung in der Wohnung, zu 51 Prozent Marktgegebenheiten – etwa wenn der Nachmieter erst einen Monat später einzieht, und zu 0,52 Prozent Großmodernisierungen, wenn gleich eine ganze Siedlung renoviert wird und die Mieter vorübergehend anders untergebracht werden.
Wenn Eigentümer Wohnungen länger als drei Monate leer stehen lassen, kann das empfindliche Bußgelder kosten: Bis zu 50000 Euro sind dann fällig. Die prominentesten Leerstände der Stadt:
- Seit Anfang 2011 steht das Haus in der Pestalozzistraße 2 bis 4 komplett leer. Bis 2009 war es an die Drogenberatung vermietet. Bis Ende 2010 wurde ein Teil der Bürofläche zwischengenutzt. Doch seit nach einem Wasserschaden die Heizung für längere Zeit ausfiel, steht das Haus leer. Die Israelitische Kultusgemeinde hat Interesse, dort ein Seniorenheim für NS-Verfolgte zu bauen.
- Das Haus an der Müllerstraße 2 bis 6: Es sollte abgerissen und neu aufgebaut werden. 20 öffentlich geförderte Wohnungen sollten so entstehen. Dafür wäre auch der Bolzplatz nebenan plattgemacht worden. Nach großen Protesten inklusive Kinderdemo ist der Erhalt oder Neuaufbau des Sportplatzes beschlossene Sache (AZ berichtete). Neue Wohnungen werden dann auch gebaut.
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