Wer kennt den Mann mit dem Goldzahn
Giesing - Sein Opfer leidet noch heute unter Angstattacken. Die 30-jährige Erzieherin war auf dem Heimweg vom Elternabend, als sie im Mai letzten Jahres in einem Wäldchen im Fasangarten von einem Mann überfallen und vergewaltigt wurde (AZ berichtete). Der skrupellose Sex-Täter ist bis heute nicht gefasst.
Mit Schaudern gehen Frauen durch das Wäldchen der früheren Ami-Siedlung. Seit dem Abzug der GIs leben hier viele Familien und alle kennen die Geschichte von dem brutalen Sex-Überfall.
Am 2.Mai 2013 war die Erzieherin auf dem Heimweg. Sie ging den General-Kalb-Weg entlang. Sie musste mal dringend, und weil keine Toilette in der Nähe war, ging sie etwa zehn Meter abseits in die Büsche. Sie ahnte nicht, dass sie beobachtet wurde.
Der Fremde trug eine schwarze Jogginghose, Sportschuhe, eine blaue Nylonjacke mit auffallenden bronzefarbenen Knöpfen. Als die 30-Jährige aus der Hocke kam und sich die Hose hochzog, stürzte sich der Angreifer hinterrücks auf sie. „Los, Hose runter“, herrschte er sie an.
Die Erzieherin war völlig verängstigt, wagte nicht, sich zu wehren. Sie schloss die Augen und leistete keinen Widerstand. „Das Opfer hatte Todesangst und glaubte, der Angreifer werde sie töten“, sagt Rainer Samietz, Chef des K 15, zuständig für Sexualstraftaten. Der Sexgangster riss ihr die Hose herunter, hielt der Frau mit der Hand den Mund zu und vergewaltigte sie. Dann verschwand der Mann im Jogging-Outfit im Wald.
Die 30-Jährige kämpfte sich auf die Füße, taumelte raus aus den Büschen und lief einem Radler direkt vor den Lenker. Der Mann sah, dass die Frau nicht mehr ansprechbar war und dringend Hilfe brauchte. Er rief die Polizei.
Wenig später lief die Fahndung nach dem flüchtigen Vergewaltiger an. Ein Spürhund wurde eingesetzt. Er verfolgte die Spur vom Tatort am General-Kalb-Weg bis zu einer Kapelle. Dort auf dem Parkplatz verlor der Hund die Fährte. „Vermutlich hatte der Täter ein Auto abgestellt, mit dem er weiter flüchtete“, sagt Rainer Samietz.
In den folgenden Tagen durchkämmte die Polizei die gesamte Gegend: die Bewohner der umliegenden Häuser wurden befragt, Spieler auf dem nahe gelegenen Tennisplatz, Lehrer und Kinder einer Schule aus der Nachbarschaft. Doch der Sextäter blieb verschwunden. Bis zum heutigen Tag.
Die Fahnder beim K15 sind überzeugt, dass er noch mehr Straftaten auf dem Kerbholz hat. „Dafür spricht sein rücksichtsloses und brutales Vorgehen im Fasangarten“, sagt Rainer Samietz.
Die Münchner Polizei setzt große Hoffnung auf das Phantombild, das Experten des LKA nach Angaben des Opfers erstellt haben. Rainer Samietz: „Der Täter ist recht gut getroffen.“ Besonders auffallend an dem Mann ist ein Goldzahn, den er vorne im Oberkiefer trägt.
Die Polizei hat seine DNS sichergestellt, ein genetischer Fingerabdruck liegt vor. Der Abgleich mit beim BKA gespeicherten Daten verlief ergebnislos.
Mittwochaqbend wird der Fall im ZDF bei „Aktenzeichen XY“ aufgegriffen.