Wer geht zur Tafel?

Nicht immer reicht ein Job in München zum Leben - wir haben Menschen gefragt, warum sie sich bei der Tafel versorgen müssen.
von  Petra Schramek
Sabine (49) lebt mit ihrem Mann und den fünf Kindern zusammen: "Mein Mann arbeitet als Fahrer einer Bäckerei, sein Gehalt reicht uns überhaupt nicht. Gerade haben wir wieder eine Mieterhöhung bekommen, die Kinder brauchen Lehrmittel und Kleidung. Natürlich können sie keine Markenkleidung bekommen wie ihre Mitschüler. Die wissen nicht, dass wir zur Tafel gehen, das versuchen wir zu verbergen. Mitschüler können sehr grausam sein. Trotzdem sind unsere Kinder fröhlich und auf ihre gute Erziehung haben wir großen Wert gelegt."
Sabine (49) lebt mit ihrem Mann und den fünf Kindern zusammen: "Mein Mann arbeitet als Fahrer einer Bäckerei, sein Gehalt reicht uns überhaupt nicht. Gerade haben wir wieder eine Mieterhöhung bekommen, die Kinder brauchen Lehrmittel und Kleidung. Natürlich können sie keine Markenkleidung bekommen wie ihre Mitschüler. Die wissen nicht, dass wir zur Tafel gehen, das versuchen wir zu verbergen. Mitschüler können sehr grausam sein. Trotzdem sind unsere Kinder fröhlich und auf ihre gute Erziehung haben wir großen Wert gelegt." © Petra Schramek

München - 120.000 Kilogramm pro Woche: Wer zu einer der 27 Ausgabestellen der Münchner Tafeln geht oder von ihnen gesammelte Lebensmittel bei einer der 2017 sozialen Einrichtungen der Stadt München abholt, der kommt mit den eigenen finanziellen Mitteln nicht aus. Mehr als 250.000 Münchnerinnen und Münchner bekommen Sozialleistungen, 20.000 davon versorgen die Tafel jede Woche.

Kinderreichtum nennt Axel Schweiger von der Tafel als immer noch einen der Hauptgründe, warum Familien in die Armut geraten. Doch die Gruppe der Menschen, deren Geld für eine hochpreisige Stadt wie München nicht mehr einfach so ausreicht, wird immer diverser: Seniorinnen und Senioren, deren Rente nicht hoch genug ist und die sich aber scheuen, Grundsicherung zu beantragen, ältere aber auch immer mehr jüngere Menschen mit physischen oder psychischen Erkrankungen oder Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Migrationshintergrund - und auch Menschen, die zwar einen Vollzeitjob haben, aber bei denen das Geld trotzdem nicht ausreicht.

Mit ihnen hat AZ-Fotografin Petra Schramek gesprochen. Die Antworten finden Sie oben in der Bildergalerie.

 

Lesen Sie hier die AZ-Reportage: Immer mehr Menschen mit Job - so läuft ein Tag bei der Münchner Tafel

 

 

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