Wer anschafft, zahlt

"Maklerkosten für Vermieter – ein gutes Modell für München": Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über das geplante neue Makler-Gesetz.  
von  Arno Makowsky
"Maklerkosten für Vermieter – ein gutes Modell für München": Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über das geplante neue Makler-Gesetz.
"Maklerkosten für Vermieter – ein gutes Modell für München": Der AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über das geplante neue Makler-Gesetz. © Stadtsparkasse München

Im Jahr 1973 wollte die SPD den Maklerberuf verbieten – und ist damit gescheitert. Schade, dachten sich viele Menschen damals. Nun muss man kein Berufsverbot fordern, um auch heute das Geschäftsmodell des Maklers fragwürdig zu finden. Es lautet: Geld verdienen mit der Not der Wohnungssuchenden. Mieter müssen eine Zwangsgebühr entrichten für eine Leistung, die sie weder bestellt noch in Anspruch genommen haben. Die geplante Initiative Hamburgs im Bundesrat, die Mieter von den Maklerkosten zu befreien, ist deshalb völlig richtig.

Es gibt wohl niemanden, der sich nicht schon einmal darüber geärgert hat, dass er einem Makler satte zwei Nettomieten überweisen musste – oder besser gesagt: durfte. Denn ein Dutzend weiterer Interessenten für eine halbwegs bezahlbare Wohnung stand schon Schlange. Es sind dies die Exzesse eines überhitzten Wohnungsmarkts in einer Großstadt wie München. Viele Menschen, die dringend eine Wohnung suchen, können sich schon die teuren Mieten kaum leisten. Geschweige denn hohe Maklerkosten.

Die Idee, dass derjenige die Courtage bezahlt, der sie bestellt hat, ist viel schlüssiger als das übliche Modell. Schon heute gibt es viele Vermieter, die ihre Objekte ohne Makler vermieten – aus Prinzip. Heute tun sie das, weil es sozialer ist. Wenn die Initiative durchgeht, sparen sie damit auch eine Menge Geld. Es war zu erwarten, dass die CSU in Bayern die Idee ablehnt. Das spricht schon einmal sehr dafür.

 

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