Wenn Sari auf Swarovski trifft

Dirndl für Großstadt-Rehlein: Madeleine Bierbrauer und Nina Wirtz staffieren die Kandidatinnen für das Laufsteg-Finale mit ihren Re-Kitz-Outfits aus – und eines gibt’s als Preis
Die Re-Kitz Dirndl sind ziemlich glamourös – schwere Seidenstoffe, auffällige Farben. Welche Mädchen können so was tragen?
MADELEINE BIERBRAUER: Ganz klar, unsere Kundin legt viel Wert auf Mode, sie identifiziert sich nicht unbedingt mit traditioneller Tracht, sondern kleidet sich gerne couture-mäßig. Bei uns trifft Tracht auf Sex and the City.
Eine Tracht ohne Tradition?
NINA WIRTZ: Tracht – modern interpretiert. Da haben wir, glaub’ ich, eine Marktlücke entdeckt. Das sind längst nicht nur die Münchnerinnen, die das kaufen, auch Russinnen, Japanerinnen und Amerikanerinnen sind ganz wild auf moderne Dirndl.
Was macht Ihre Tracht so besonders?
WIRTZ: Wir verwenden zwar klassische Schnitte, aber Stoffe aus aller Welt – zum Beispiel Saris aus Indien. Wir bekleben unsere Stoffe mit Swarovski-Steinchen und verwenden raffinierte Applikationen und asymmetrische Verschlüsse.
Was bedeutet das für die Schöne Münchnerin, was muss sie mitbringen?
WIRTZ: Ich glaube nicht, dass sich ein schüchternes Mädchen in unseren Kleidern wohlfühlt.
BIERBRAUER: Schönheit allein reicht nicht, sie muss auch was ausstrahlen können. Ansonsten stelle ich mir die Schöne Münchnerin als fröhliches Mädchen vor, das gerne feiern geht und natürlich eine Affinität zur Wiesn hat.
Haben die Münchnerinnen besonders viel Stil?
WIRTZ: Ja, das sehe ich schon an meiner 10-jährigen Tochter. Die weiß genau, was sie anziehen will. Und dann ist das in der Großstadt ein Ping-Pong-Effekt: Trägt’s die eine, tragen‘s bald auch die anderen.
BIERBRAUER: Es gibt hier auch echt viele Frauen, die sich jedes Jahr für die Wiesn neu einkleiden, die Wiesn ist sowieso auch ein Fashion-Event.
Interview: J.Jauernig