"Wenn einem die halbe Welt um die Ohren fliegt": Maxi Schafroth im Nockherberg-Tunnel

Fastenredner Maxi Schafroth, das Singspiel-Autoren-Duo und der Komponist Martin Probst erzählen, wie schwer es ist, sich auf den Nockherberg vorzubereiten
Ruth Frömmer
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Eine gewisse Lockerheit auch bei schwierigen Themen verspricht der Kabarettist Maxi Schafroth. Seine Fastenrede zur Starkbierprobe auf dem Nockherberg ist in den letzten Zügen. In diesem Jahr ist ihm das Schreiben aber doch ein bisserl schwergefallen.
Eine gewisse Lockerheit auch bei schwierigen Themen verspricht der Kabarettist Maxi Schafroth. Seine Fastenrede zur Starkbierprobe auf dem Nockherberg ist in den letzten Zügen. In diesem Jahr ist ihm das Schreiben aber doch ein bisserl schwergefallen. © Bernd Wackerbauer

München - "Das bayerische Kabinett zu derblecken, wenn einem die halbe Welt um die Ohren fliegt, ist nicht leicht“, sagt Maxi Schafroth am Freitag im Paulaner am Nockherberg. Der Kabarettist aus dem Allgäu wird am kommenden Mittwoch die Fastenrede zur Salvatorprobe halten. Und er gibt zu, dass er ein paar „mürbe Schreibtage“ hinter sich hat: „Das sind gerade Themen, an denen man verzweifeln könnte.“ Aber er ist optimistisch und meint, die passende Sprache dafür gefunden zu haben.

Singspiel-Autoren: "Die besten Pointen haben wir gestern weggeschmissen"

Auch die beiden Autoren des Singpiels Richard Oehmann und Stefan Betz sind guter Dinge: "Jetzt haben wir eine Pandemie überstanden und den russischen Einmarsch in die Ukraine, da werden wir das auch irgendwie hinkriegen.“ Oehmann sagt: "Das Gute bei uns ist, dass wir mit dem politischen Personal, das wir haben, nicht unbedingt wahnsinnig viel zur Weltenlage sagen können“.
Für das Personal habe man sich schon früher entschieden (AZ berichtete). Aber ein bisserl was haben sie nach der Wahl und nach dem Eklat im Oval Office dann doch noch geändert. "Das Blöde ist, dass wir die besten Pointen gestern weggeschmissen haben“, sagt Oehmann und lacht. Ansonsten halten er und Betz sich noch bedeckt zum Singspiel. Bühnenbild? Bunt wird es werden. Aber sonst: Geheimnis.

Und wie schauen die personellen Umbesetzungen konkret aus? Geheimnis. "Dass Frau Wagenknecht nicht mehr so relevant ist im Augenblick, ist relativ offensichtlich“. Aber die hätte ohnehin keine große Rolle bekommen. Einzig den Titel verkünden die beiden schon: "Ein Wadl für Deutschland“ wird das Singspiel heißen. Thematisch werde die CSU im Stück einen Grund zum Feiern sehen und auch Friedrich Merz werde feiern. Die Musiker werden dieses Mal relativ zentral auf der Bühne stehen.
Eine hohe Ohrwurm-Dichte versprechen die beiden Singspielautoren außerdem und "internationale Zünftigkeit, auch mal mit amerikanischen oder russischen Anklängen. Die Musikstücke hat in diesem Jahr zum ersten Mal Martin Probst komponiert. Auch er musste das ein oder andere Stück mehrmals an die dynamische Realpolitik anpassen.

"Die Halbwertzeit von Informationen ist der Wahnsinn"

Maxi Schafroth hat ohnehin erst nach der Wahl angefangen, an seiner Rede zu schreiben, wie er erzählt. Eigentlich möchte man sich ja früh hinsetzen und anfangen. Aber die Themen, die man sich zum Jahreswechsel ausdenkt, seien dann im Februar schon nicht mehr interessant. "Die Halbwertzeit von Informationen, die wir heute haben, ist der Wahnsinn.“ Aber das sei für ihn auch das Tolle an der Arbeit.

Trotz des großen Drucks sei es gerade die Dringlichkeit und das Aktuelle, die den Nockherberg ausmachen. Dass die Leute da zum gleichen Zeitpunkt daheimsitzen und eine Livesendung verfolgen, freut ihn: "Viele Leute, die auf einen Bildschirm schauen in einer Zeit, in der eigentlich jeder immer nur einer alleine mit seinem eigenen Bildschirm ist. Deshalb finde ich, dass der Nockherberg etwas Verbindendes hat.“

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Schafroth checkt 50 Mal am Tag die Nachrichten

Und dass es in diesem Jahr besonders schwer werde, bekomme er jedes Jahr gesagt, erzählt Schafroth. "Aber dieses Jahr habe ich es zum ersten Mal wirklich gemerkt“. 50 Mal am Tag checke er die Nachrichten. Das mache nicht immer fröhlich. "Aber zum Glück habe ich die Gabe, dass ich nach einem doppelten Espresso wieder fröhlich bin“, sagt er.
Als Künstler sorgt er für einen Umgang mit den Themen, der unterhaltsam ist, die Wahrheit nicht ausspart und trotzdem Zuversicht gibt: "Ich sehe meine Aufgabe nicht darin, rumzumotzen und zu sagen, alles ist furchtbar. Meine Aufgabe ist, eine gewisse Lockerheit auch zu schwierigen Themen zu zeigen.“ Das ist in diesem Jahr nötiger denn je. 

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7 Kommentare
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  • BingoMuc am 07.03.2025 22:14 Uhr / Bewertung:

    Komplett überflüssig

  • Kaiser Jannick am 07.03.2025 21:48 Uhr / Bewertung:

    "Und er gibt zu, dass er ein paar „mürbe Schreibtage“ hinter sich hat: „Das sind gerade Themen, an denen man verzweifeln könnte.“

    Na bravo.
    Der am meisten über seine eigenen Flachwitze lachende Schaffroth gibt vorher schon zu, "mürbe Schreibtage" hinter sich zu haben.

    Na dann hoffen wir, dass dieser "Mürbteig" in Person bald Vergangenheit ist, damit wir nicht noch länger an ihm "verzweifeln müssen".

    Es wird Zeit, dass wieder jemand die Fastenpredigt hält, der witzig, pointiert, knallhart gegen Alle (nicht nur gegen die Konservativen) auf hohem Niveau und nicht unter der Gürtellinie austeilt.

    Ein Walter Sedlmayr würde sich im Grab umdrehen.

  • Haan am 07.03.2025 16:04 Uhr / Bewertung:

    Diese "Fastenpredigt" ist Zeitverschwendung. Was soll er auch sagen, es gibt den § 188 Gegen Personen des politischen Lebens gerichtete Beleidigung, üble Nachrede und Verleumdung. Also wird mit Wattebällchen geworfen.

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