Wenn die Polizei mit einem Arzt bei Münchnern klingelt

Zur Erforschung des Coronavirus' werden ab Sonntag Mediziner und Wissenschaftler bei zufällig ausgewählten Menschen in München um Blutproben für eine breit angelegte Studie bitten. Begleitet von der Polizei.
von  Lukas Schauer
Ab Sonntag könnte die Polizei bei Ihnen klingeln. (Symbolbild)
Ab Sonntag könnte die Polizei bei Ihnen klingeln. (Symbolbild) © Friso Gentsch/dpa

München - Wenn es ab Sonntag bei Ihnen an der Tür klingelt und Sie aufmachen, könnte es sein, dass vor Ihnen die Polizei in Begleitung eines Arztes steht. Doch keine Sorge: Schlimmes haben die Beamten nicht mit Ihnen vor, im Gegenteil. Sie können helfen, das Coronavirus besser zu verstehen und zu bekämpfen.

Mediziner nehmen Blutproben bei Münchnern

Denn zur Erforschung des Coronavirus' werden ab Sonntag Mediziner und Wissenschaftler bei zufällig ausgewählten Menschen in München um Blutproben für eine breit angelegte Studie bitten. Das Tropenmedizinische Institut der LMU ist in dieser Studie federführend.

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Viele Infizierte spürten nichts von ihrer Infektion, sagte Professor Michael Hoelscher, Leiter der Abteilung Infektions- und Tropenmedizin, zum Hintergrund der Studie am Freitag. Daher sei davon auszugehen, dass es inzwischen eine erhebliche Dunkelziffer an Infektionen gebe – Schätzungen gingen von zwischen eins und zehn Prozent der Bevölkerung aus.

Polizei begleitet Forscher in München

Mit der Studie könne herausgefunden werden, wie sich das Virus tatsächlich in der Gesellschaft ausgebreitet habe. Hoelscher bat alle Münchner um ihre Unterstützung. Die Teilnahme an der Studie ist aber natürlich freiwillig.

Und was hat nun die Polizei damit zu tun? Damit klar erkennbar ist, dass es sich bei den Forschern nicht etwa um Betrüger handelt, werden sie bei den Proben von Polizisten begleitet.

Pro Probe müssen nur drei Milliliter Blut abgegeben werden. Das Blut wird dann auf Antikörper getestet. Hoelscher betonte, er gehe davon aus, dass die Ergebnisse der Studie auf die Erforschung der Krankheit in ganz Deutschland nutzbar seien.

Lesen Sie hier: Daten zeigen - So gut klappt "Social Distancing" in München

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