Welches Wasser dazu?
Eigentlich sind sie ja Brüder: Der Wein besteht ohnehin zu größten Teilen aus Wasser und auch beim Trinkgenuss gehören sie zusammen.
Eigentlich sind sie ja Brüder: Der Wein besteht ohnehin zu größten Teilen aus Wasser und auch beim Trinkgenuss gehören sie zusammen. Zwingend sogar, denn der Alkohol regt die Nieren an. Der Körper scheidet also mehr Flüssigkeit aus und die muss wieder ergänzt werden – am besten mit Wasser.
Ein halber Liter auf ein 0,2 Liter Wein ist die Faustregel. Ein Nebeneffekt: Durch eine große Flüssigkeitsmenge im Magen verteilt sich der Alkohol über eine größere Fläche der Magenschleimhaut und wird dort schon zum Teil abgebaut. So gelangt weniger Alkohol ins Blut.
Natürlich wird daraus ein Geschäft gemacht. So sollen wir zum Beispiel Jahrhunderte altes, geschmolzenes Gletschereis der Antarktis trinken – aus der Designer-Flasche zum Preis eines veritablen Rieslings. Alles unnötig. Es genügen ein paar Regeln zum rechtenWassergenuss:
1.
Nicht zu kalt trinken, 12 Grad etwa ist die richtige Temperatur.
2.
Je süßer der Wein, desto mehr Kohlensäure ist erlaubt, denn das salzige Natrium, das mit der Kohlensäure einhergeht, unterstützt die Süße des Weines. Trockene Weine brauchen ein Mineralwasser mit wenig Kohlensäure (siehe Empfehlung), denn die Kohlensäure „beißt“ sich mit der Säure imWein.
3.
Mineralwasser mit mittlerem Kohlensäuregehalt kann gereifte Weine „auffrischen“, weil die Kohlensäure die schon abgebaute Säure imWein ersetzt.
4.
Rotweine mit hohem Gerbstoffgehalt (Tannin), der eine pelzige Zunge macht, vertragen nur stilles Wasser, weil die Kohlensäure den bitteren Geschmack der Tannine verstärken würde.
Herbert Stiglmaier
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