Welche Rolle spielte NSU-Waffenbeschaffer Carsten S.?
München - Carsten S. habe auf einige Fragen erst nach längerem Schweigen geantwortet. Immer wieder sei die Vernehmung für Beratungen mit seinem Anwalt oder Rauchpausen unterbrochen worden.
S. ist einer der fünf Angeklagten im Münchner NSU-Prozess. Hauptangeklagte ist Beate Zschäpe, die als mutmaßliche Mittäterin an den zehn überwiegend rassistisch motivierten Morden ihrer beiden Freunde Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt vor Gericht steht. S. hatte gestanden, die Pistole vom Typ "Ceska" beschafft zu haben, die bei neun der NSU-Morde verwendet wurde.
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Als Auftraggeber habe S. in seiner Vernehmung den ebenfalls mitangeklagten Ralf Wohlleben genannt, sagte die Kripo-Zeugin. Wohlleben habe ihn zu einem Szeneladen in Jena geschickt und ihm auch das Geld für die Waffe gegeben. S. habe aber nicht mehr gewusst, wann und wo ihm Wohlleben das Geld gegeben habe. Er schließe das nur daraus, dass er selber nicht flüssig gewesen sei und außer mit Wohlleben mit niemandem über die Waffe gesprochen habe. Wohlleben hat bestritten, die Pistole finanziert zu haben.
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