Weitere Ermittlungen nach Mord an Patientin in Psychiatrie
IAK steht für das Isar-Amper-Klinikum. Im Mai 2022 war dort eine 40-Jährige von einem psychisch kranken Mitpatienten mit einer Metallstange attackiert, mit einem Pullover aufgehängt und dann angezündet worden.
Der Mord-Prozess gegen den 33 Jahre alten Brasilianer hatte am Montag vor dem Landgericht München I begonnen. Über seine Anwältin legte der Beschuldigte zum Prozessauftakt ein Geständnis ab. Gott habe ihm den Mord aufgetragen, weil die Frau eine Hexe gewesen sei. Der Mann war erst wenige Stunden vor der Tat in die Klinik eingewiesen worden, weil man davon ausging, er könne eine Gefahr für sich und andere sein.
Angehörige und Freunde der Getöteten hielten vor dem Gericht eine Mahnwache ab und erhoben schwere Vorwürfe gegen die Klinik. "Die Klinik sollte ein Ort der Heilung sein, ein Ort, an dem psychisch kranke Menschen Schutz finden", heißt es auf einer Gedenkseite im Internet. "An jenem Morgen wurde zwei Menschen der Schutz jedoch eindeutig verwehrt, unserer arglosen Tochter und dem verwirrten Patienten, der unbemerkt zu ihrem Mörder werden konnte."
Das Isar-Amper-Klinikum äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und leitete die Anfrage an den zuständigen Bezirk Oberbayern weiter. "Wir bitten Sie um Ihr Verständnis, dass wir uns wegen des staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens nicht zu dem Fall äußern können", sagte eine Sprecherin des Bezirks.