Weitere Ermittlungen nach Mord an Patientin in Psychiatrie

Nach dem Mord in einer Psychiatrie in Haar bei München vor rund einem Jahr ermittelt die Staatsanwaltschaft nun auch wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod einer Patientin "prüfen die Ermittler auch, ob gegebenenfalls der Vorwurf der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen durch einzelne Personen im Verantwortungsbereich des IAK verwirklicht worden sein könnte", teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I auf Anfrage mit. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen.
Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. © Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild
München

IAK steht für das Isar-Amper-Klinikum. Im Mai 2022 war dort eine 40-Jährige von einem psychisch kranken Mitpatienten mit einer Metallstange attackiert, mit einem Pullover aufgehängt und dann angezündet worden.

Der Mord-Prozess gegen den 33 Jahre alten Brasilianer hatte am Montag vor dem Landgericht München I begonnen. Über seine Anwältin legte der Beschuldigte zum Prozessauftakt ein Geständnis ab. Gott habe ihm den Mord aufgetragen, weil die Frau eine Hexe gewesen sei. Der Mann war erst wenige Stunden vor der Tat in die Klinik eingewiesen worden, weil man davon ausging, er könne eine Gefahr für sich und andere sein.

Angehörige und Freunde der Getöteten hielten vor dem Gericht eine Mahnwache ab und erhoben schwere Vorwürfe gegen die Klinik. "Die Klinik sollte ein Ort der Heilung sein, ein Ort, an dem psychisch kranke Menschen Schutz finden", heißt es auf einer Gedenkseite im Internet. "An jenem Morgen wurde zwei Menschen der Schutz jedoch eindeutig verwehrt, unserer arglosen Tochter und dem verwirrten Patienten, der unbemerkt zu ihrem Mörder werden konnte."

Das Isar-Amper-Klinikum äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und leitete die Anfrage an den zuständigen Bezirk Oberbayern weiter. "Wir bitten Sie um Ihr Verständnis, dass wir uns wegen des staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens nicht zu dem Fall äußern können", sagte eine Sprecherin des Bezirks.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.