Weiter Dauerregen! Nur den Wald freut's

Wettertechnisch gesehen ist der Mai eine Katastrophe. Nicht nur für jeden, der freie Tage gern draußen verbringt. Der Honig ist zu nass, und der Spargel wächst nicht gescheit. Jetzt droht das nächste Hochwasser: Vor allem in Nordbayern und dem Bayerischen Wald werden heftige Regenfälle erwartet.
Zumindest dem Wald aber tut das Wetter gut. „Für den Wald ist es wichtig, dass der Wasserspeicher im Boden aufgefüllt wird“, sagt Simon Östreicher vom Bayerischen Forstministerium. Dieses Wetter ist eine Erholungsphase, denn die Bäume leiden eher unter Trockenheit als unter viel Regen. Gerade für frisch gepflanzte Bäume ist das nasse, kühle Wetter optimal.
Gleichzeitig bremst es ihre Feinde aus: „Insekten, die die Bäume schädigen können, wie der Borkenkäfer, werden in ihrer Entwicklung gehemmt“, sagt Östreicher. Und wenn die Bäume mit Wasser versorgt sind, bilden sie leichter Harz, mit dem sie sich gegen solche Angreifer verteidigen.
Allgemein geht es dem bayerischen Wald gut: „Seit gut 30 Jahren nimmt die Waldfläche stetig zu“, so der Förster. Auch von dem extrem heißen Sommer 2003 haben sich die Bäume mittlerweile erholt und sind wieder dichter belaubt und benadelt. Ein schöner Anblick - den Ausflügler irgendwann bei besserem Wetter bewundern können.