Weihnachtsgeld: Das zahlen Firmen in München

Fällige Rechnungen, Geschenke fürs Fest: Vielen kommt das Weihnachtsgeld gerade recht. Aber nicht alle erhalten diese Leistung. 
von  ceb
Mehrere hundert Euro als Weihnachtsgeld - die Arbeitnehmer freut's.
Mehrere hundert Euro als Weihnachtsgeld - die Arbeitnehmer freut's. © dpa/Jens Kalaene

München - Die November-Abrechnung ist für viele Angestellte die interessanteste des Jahres: Meist gibt es Sonderleistungen vom Arbeitgeber, bekannt auch unter dem Begriff Weihnachtsgeld. Vor allem Tarifbeschäftigte können sich auf das Extra zum Jahresende verlassen, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. 87 Prozent dieser Gruppe erhalten danach im Schnitt 2.583 Euro zusätzlich, im Osten etwas weniger, im Westen etwas mehr.

Bindung an Betriebszugehörigkeit oder Erfolgsziele

Allerdings sind laut Arbeitsagentur nur noch rund 54 Prozent der Beschäftigten in Unternehmen tätig, die an einen Flächen- oder Haustarifvertrag gebunden sind – Tendenz rückläufig. Rund die Hälfte der nicht tarifgebundenen Betriebe orientiert sich zwar an den aktuellen Verträgen zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften und zahlt dann dementsprechend auch Jahressonderleistungen. Nicht selten aber unter dem Vorbehalt der Betriebstreue oder erreichter Erfolgsziele.

Mindestens jeder vierte Arbeitnehmer bekommt gar keine zusätzlichen Zahlungen. In die Röhre schauen beispielsweise hunderttausende Gebäudereiniger. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt rüstet bereits zu Streiks, sollten die bislang hartleibigen Arbeitgeber nicht in dieser Woche noch einlenken – wie bereits beim ostdeutschen Bauhauptgewerbe.

Arbeitgeber zahlen meist bestimmten Prozentsatz als Weihnachtsgeld

Das tarifliche Weihnachtsgeld hingegen ist meist als Prozentsatz eines Monatsgehaltes verankert, so dass die Empfänger von den Lohnzuwächsen in ihrer Branche auch hier profitieren. Dem stehen einige Verträge mit Festbeträgen etwa in der Landwirtschaft oder im Steinkohlebergbau gegenüber.

Laut Bundesamt werden die anteilig höchsten Weihnachtsgelder in den Sparten Erdöl- und Erdgasförderung, bei Rundfunkveranstaltern und bei den Energieversorgern gezahlt.

Das zusätzlich überwiesene und auch sofort besteuerte Weihnachtsgeld ist bei den meisten Empfängern schon fest eingeplant: Sei es, um Rechnungen zu zahlen, in den Urlaub zu fahren oder fürs Alter vorzusorgen. Zum Jahreswechsel werden typischerweise auch Versicherungsprämien und Mitgliedsbeiträge fällig. Damit schmilzt das Weihnachtsgeld fast genauso schnell wie der erste Schnee.

Weihnachtsgeld in München: Das zahlen Firmen

BMW (rund 43.800 Beschäftigte in München): je nach Länge der Betriebszugehörigkeit zwischen 25 und 100 Prozent eines Bruttomonatsgehalts (BMG).

TU München (rund 10.000 Beschäftigte): je nach Status (wie Angestellte oder Beamte) 50 bis knapp 100 Prozent.

Flughafen (knapp 10.000 Beschäftige im FMG-Konzern): bis zu 80 Prozent.

Stadtwerke (rund 8.060 Beschäftigte): ein Monatsgehalt.

Siemens (rund 9.000 Beschäftigte in München): bis zu 55 Prozent des Bruttomonatsgehalts.

Munich Re (rund 3.600 Beschäftigte in München): ein Monatsgehalt.

Linde AG (rund 3.500 Beschäftigte im Raum München): kein Weihnachtsgeld, dafür Bonuszahlungen.

Stadtsparkasse München (rund 2.500 Beschäftigte): kein Weihnachtsgeld, dafür ein 13. Monatsgehalt.

Lesen Sie hier: Weihnachtsgeld - was Arbeitnehmer damit machen

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