Wegen "Niklas": Einsturzgefahr am Hauptbahnhof

München - Der über München fegende Orkan „Niklas“ hat an der Glaskuppel des Hauptbahnhofs schweren Schaden angerichtet. Ein Sprecher der Bundespolizei berichtet der AZ: „Im Bereich, in dem die Gleise in die Halle führen, ist eine Glasplatte zu Boden gestürzt, andere sind locker. Techniker und Technisches Hilfswerk sind derzeit auf dem Dach, um dessen Zustand zu prüfen.“
Daraufhin riegelt die Deutsche Bahn den ganzen Hauptbahnhof ab, um die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten. Die stehen jetzt vor einem riesigen Gittertor, dahinter liegt der verlassene Bahnhof. Bei strömendem Regen machen viele Gäste ihrem Ärger Luft: „Macht verdammt nochmal auf!“, ruft eine verärgerte Frau dem Sicherheitspersonal vor Ort zu.
Doch der Bahnhof bleibt geschlossen und der Zugverkehr kommt damit zum Erliegen. Weder Regional-und Fernzüge, noch S-Bahnen können fahren. Alle Eingänge sind vergittert, dahinter sieht man nur ein rotes Absperrband, vermutlich die Stelle, an der die Glasplatte zu Boden gestürzt ist. Im Moment sei kein Zugverkehr am Hauptbahnhof möglich, erklärt ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn. „Sicherheit geht vor“, niemand dürfe die Bahnhofshalle betreten.
Angeblich wurde niemand verletzt. Nach der Abriegelung wird jedoch per Lautsprecherdurchsage gefragt, ob ein Arzt unter den Wartenden sei. Eine unterzuckerte Person befände sich noch im Bereich der Schalterhalle. Glücklicherweise meldet sich sofort jemand und wird vom Sicherheitspersonal begleitet. Per Lautsprecher werden die Fahrgäste auch darüber informiert, dass der Bahnhof bis auf weiteres abgeriegelt bleibt. „In den nächsten 24 bis 48 Stunden geht hier gar nichts“, so das Personal. Es empfiehlt Reisenden, sofern vorhanden, Verwandte in München aufzusuchen oder sich für die Nacht eine andere Unterkunft zu suchen. Wann die Züge wieder fahren, ist am frühen Dienstagabend noch unklar.
Die Mitarbeiter erklären verärgerten Reisenden jedoch, dass sie einen Anspruch auf Erstattung haben. Die Deutsche Bahn zahlt auch in Fällen von höherer Gewalt. Betroffene sollen sich an den nächsten DB-Schalter wenden
Um 21.00 Uhr am Dienstagabend wurde die Sperrung wieder aufgehoben.