Wegen Hans-Jochen Vogel: Ex-CSU-Stadtrat ärgert sich über SPD
München - Richard Quaas, Ex-Stadtrat der CSU, ist verärgert: Es geht um eine Ehrung des jüngst verstorbenen SPD-Politikers Hans-Jochen Vogel.
Ex-CSU-Stadtrat beschwert sich über Vorstoß

Zwar sind sich im Grunde alle einig, dass der Alt-Oberbürgermeister unbestrittene Verdienste für die Stadt geleistet hat – doch die beiden Vorstöße der SPD- und ÖDP/Freien Wähler-Fraktion kommen dem ehemaligen Stadtrat zu früh.
"Es gibt einen Stadtratsbeschluss, der besagt, dass frühestens ein Jahr nach dem Tod einer Persönlichkeit Ehrungen angeregt werden sollen. Und das auch nicht öffentlich, sondern streng vertraulich in Briefform an den OB", sagte Quaas der "Bild".
Mit diesem Vorgehen soll vermieden werden, dass öffentlich über die Ehrungswürdigkeit des Betroffenen diskutiert wird. Zudem ist es bei Verstorbenen üblich, das Trauerjahr abzuwarten. Vogel war am 26. Juli im Alter von 94 Jahren gestorben.
Wird der Coubertinplatz umbenannt?
Am Montag hatte die SPD-Fraktion beantragt, dass noch im Herbst ein Platz im Olympiapark nach Vogel benannt werden soll – Vogel hatte die Olympischen Spiele 1972 in die Landeshauptstadt geholt und war später unter anderem auf Bundesebene Partei- und Fraktionschef der SPD. ÖDP und Freie Wähler wiederum wollten per Antrag ein neues Kulturzentrum nach Vogel benennen.
Wie es nun weitergeht, ist nach Angaben eines Stadtsprechers noch offen. "Das ist ja alles für den Regelfall. Im Ausnahmefall ist der Stadtrat natürlich frei, von seinen eigenen Vereinbarungen abzuweichen." Eine rasche Umbenennung etwa des Coubertinplatzes im Olympiapark wäre zwar ungewöhnlich. "Aber der Hans-Jochen Vogel war ja auch ungewöhnlich."
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