Wegen Fusions-Plänen: Große Demo vor Linde-Zentrale in München

Linde-Mitarbeiter demonstrieren vor der Zentrale gegen die Fusion mit Praxair. Der Aufsichtsrats-Chef steht in der Kritik.
von  az
Rund 800 Linde-Mitarbeiter haben sich am Donnerstag vor der Zentrale des Konzerns versammelt.
Rund 800 Linde-Mitarbeiter haben sich am Donnerstag vor der Zentrale des Konzerns versammelt. © dpa

München - Der strömende Regen hat ihnen nichts anhaben können: Rund 800 Beschäftigte von Linde haben gestern in München gegen die geplante Fusion mit dem US-Gasekonzern Praxair protestiert. Die Mitarbeiter vor der Konzernzentrale zeigten Spruchbänder mit Sätzen wie "Die Fusion macht uns platt – für Gewinne satt" oder "No to Preixle".

Sorge, dass bis zu 10.000 Arbeitsplätze gefährdet sein könnten

Die Stimmung war aufgeheizt, für Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle gab es mehrfach gellende Pfeifkonzerte. Der bayerische IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler sagte: "Wir befürchten, dass durch diese Fusion 8.000 bis 10.000 Arbeitsplätze weltweit gefährdet sind. Deshalb stemmen wir uns mit aller Kraft gegen diesen Kahlschlag."


Die Konzerne Linde und Praxair im Vergleich. Tabelle: AZ

Reitzle will Linde mit dem Konkurrenten zum größten Gaskonzern der Welt verschmelzen und so ein Einsparpotenzial von einer Milliarde Euro haben. "Wenn Herr Reitzle die Fusion mit seiner doppelten Stimme im Aufsichtsrat durchpeitschen will, ist das ein Vorgang, der seinesgleichen sucht", so Wechsler. Er appellierte an die Kapitalvertreter in dem Kontrollgremium: "Macht euch nicht zum Handlanger."

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