Wegen Anbau: Udo Wachtveitl klagt gegen die Stadt München

München - Seit 1991 verkörpert der Münchner Schauspieler Udo Wachtveitl (63) im Münchner Tatort den Kriminalhauptkommissar Franz Leitmayr. Einen akribischen Ermittler mit zweitweisem Hang zum Eigensinn. Das der 63-Jährige diese Eigenschaften nicht nur vor der TV-Kamera spielt, sondern auch im Alltag an den Tag legen kann, davon kann aktuell die Stadt München ein Lied singen, denn der Schauspieler hat vor dem Verwaltungsgericht Klage gegen einen Rathaus-Bescheid eingereicht.
Dabei geht es um eine Baugenehmigung in der Entenbachstraße 37. Dort sitzt das Kolping-Bildungswerk München und Oberbayern. Wie der "Münchner Merkur" berichtet, soll es dort nun einen Anbau geben, ein Lagerraum für Bühnenteile ist geplant. Und das ruft nun Udo Wachtveitl auf den Plan. Der Tatort-Star wohnt in der Nachbarschaft und kann sich mit dem Anbau absolut nicht anfreunden. Aus diesem Grund will er die baulichen Maßnahmen nun auf dem juristischen Weg verhindern.
Fakt ist allerdings, für den geplanten Anbau hätte das Kolping Bildungswerk gar keine Baugenehmigung beantragen müssen. "Es geht um ein genehmigungsfreies Nebengebäude, das errichtet werden soll", bestätigte Vereinsvorstand Kathrin Raps der "tz".
Wachtveitl klagt gegen Münchner Lokalbaukommision
Da es in der Vergangenheit aber schon zu juristischen Streitereien mit Wachtveilt kam, wollte sich das Kolpingwerk mit der beantragten Genehmigung rechtlich absichern.
Nach Meinung des Schauspielers breite sich das Bildungswerk in der Entenbachstraße zu weit aus. Als Anfang des Jahrtausends auf dem Gelände ein Wintergarten errichtet wurde, gab Wachtveitl dem Ganzen zunächst noch seinen Segen. Das Endergebnis gefiel dem Schauspieler aber dann doch nicht mehr und er reichte Klage ein.
Wie damals klagt Udo Wachtveitl auch heuer wieder vor dem Verwaltungsgericht gegen die Münchner Lokalbaukommision, welche die, vom Kolpingwerk beantragte, Baugenehmigung offiziell erlassen hatte. Und diese will der 63-Jährige nicht akzeptieren.
Ein erster Termin wurde vom Gericht auch schon bekanntgegeben. Am 19. September hätte es zunächst um 11 Uhr eine Ortsbesichtigung in der Entenbachstraße 37 und um 13.45 Uhr dann die Verhandlung geben sollen.
Wachtveitl lässt Verfahren vorerst ruhen
Doch diese Termine sind schon Geschichte, bevor sie überhaupt stattgefunden haben. Wachtveitl bestätigte dem "Merkur", dass er beantragte, das Verfahren ruhen zu lassen. "Die Sache ist bereits erledigt", so der Tatort-Star.
Zwar muss die Stadt Wachtveitls Antrag noch zustimmen, die geplanten Termine wurde allerdings schon wieder abgesagt. Hinter dem Verhalten des 63-Jährigen könnte allerdings auch juristisches Kalkül liegen. Sollte ihm der Anbau nach Fertigstellung nicht passen, könnte er das ruhende Verfahren wieder fortsetzen. Bei einer zurückgezogenen Klage hätte er nicht erneut gegen dieselbe Sache Klage einreichen können.