Weg mit den Wartezeiten: Die neue Arzt-Servicestelle

München - Über die Servicestelle sollen Patienten in Bayern einen Facharzttermin vermittelt bekommen – innerhalb von maximal vier Wochen. Damit setzt die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) eine Vorgabe des Bundesgesundheitsministeriums um.
Der Vorstandschef der KVB, Wolfgang Krombholz, machte vorab allerdings deutlich, dass er die Terminservicestelle eigentlich für überflüssig hält. In Bayern gebe es für Patienten, die einen wirklich dringenden Facharzttermin brauchen, keine nennenswerten Probleme, sagte Krombholz.
Patienten müssen sich zunächst selbst um einen Termin bemühen
Trotz ihrer Zweifel am Sinn der neuen gesetzlichen Vorgabe hat die KVB in einem Call-Center in Bayreuth 30 Mitarbeiter für das neue Serviceangebot abgestellt. Sie sollen Patienten, die selbst keinen Termin finden, an einen Facharzt vermitteln. Die Vermittlung muss innerhalb einer Woche erfolgen, auf den Termin sollen die Patienten höchstens vier Wochen warten müssen. Überweisende Ärzte müssen die Dringlichkeit auf dem Überweisungsschein bestätigen.
Von der KVB heißt es allerdings, dass nicht geprüft werden könne, ob Patienten sich vorher selbst erfolglos um einen Termin bemüht haben. Auch ob ein Dringlichkeitsvermerk auf den Überweisungsscheinen steht, könne das Call-Center nicht feststellen. Die Kosten für das Angebot belaufen sich bundesweit auf eine zweistellige Millionensumme.
Patienten, die sich an das Call-Center wenden, müssen in Kauf nehmen, dass der Facharzt, der ihnen vermittelt wird, eine halbe Stunde weiter entfernt ist als der nächstgelegene Facharzt, bei dem sie keinen Termin bekommen haben. Bei einigen Spezialfächern, wie Radiologen, gilt eine Zusatz-Fahrzeit von einer Stunde als zumutbar.
Telefonischer Kontakt
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