Wedeln und Boarden - mitten in München!

Snowboarder und Skifahrer haben den Schuttberg fest im Griff. Einen Lift gibt’s zwar nicht, dafür sorgen Schneekanonen für den richtigen Untergrund. Die AZ hat sich runtergetraut.
Thomas Gautier |
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Andere gehen auf dem Schuttberg im Olympiapark lieber rodeln. Oder Langlaufen. Oder Skifahren.
dapd 5 Andere gehen auf dem Schuttberg im Olympiapark lieber rodeln. Oder Langlaufen. Oder Skifahren.
Ein Traum in Weiß: Eine Schneekanone türmt unterm Gipfel des Schuttbergs frischen Schnee auf.
tg 5 Ein Traum in Weiß: Eine Schneekanone türmt unterm Gipfel des Schuttbergs frischen Schnee auf.
Die Schneekanonen laufen auch nachts - weil der Slalom-Weltcup am Neujahrstag jede Menge Schnee braucht.
tg 5 Die Schneekanonen laufen auch nachts - weil der Slalom-Weltcup am Neujahrstag jede Menge Schnee braucht.
Ein Snowboarder schleppt sein Brett an Schneekanonen vorbei durch die Nacht - einen Lift gibt es leider nicht.
tg 5 Ein Snowboarder schleppt sein Brett an Schneekanonen vorbei durch die Nacht - einen Lift gibt es leider nicht.
"Kicker" mit Traum-Blick: Zwei Snowboarder mit ihrer selbstgebauten Sprungschanze blicken auf die Olympiaschwimmhalle.
tg 5 "Kicker" mit Traum-Blick: Zwei Snowboarder mit ihrer selbstgebauten Sprungschanze blicken auf die Olympiaschwimmhalle.

Olympiapark - Unten glitzert die Stadt in der Dunkelheit – und hier oben, am Berg, blasen die Schneekanonen Wasser in die eiskalte Luft. Es kommt als weißes Pulver zu Boden.
Genau deshalb sind sie hier, all die Snowboarder, Rodler und Skifahrer. Ganz oben auf der Aussichtskuppe des Bergs steht eine Gruppe französischer Studenten mit ihren Schlitten. Weiter unten haben sich ein paar Jugendliche eine Sprungschanze gebaut – mit unschlagbarem Blick auf Olympiasee, -stadion und -schwimmhalle.

Es ist Dienstagabend, etwa 21.30 Uhr – und trotz der späten Stunde ist hier alles voller Münchner. Ein Langläufer schält sich aus der Dunkelheit, ein anderer trägt seine Ski auf der Schulter nach oben. Nach Einbruch der Nacht trifft man hier sonst nur ein paar Jogger und Verliebte. Aber bei dem vielen Schnee ist aus dem Olyberg ein Skigebiet geworden.

Brauneck, Spitzing, Sudelfeld – ist doch alles viel zu weit weg. Und viel zu kompliziert: Eine Stunde Auto oder Zug, Ticket kaufen, am Lift anstehen. Das muss nicht sein, denken sich viele. In München liegt auch viel Schnee. Und gratis ist er auch.

Teilweise fällt er vom Himmel, teilweise kommt er aus den Schneekanonen. Die hat der Olympiapark für den Slalom-Weltcup am 1. Januar aufgestellt. Am Neujahrstag trifft sich hier die Spitze der Ski-Welt: Maria Höfl-Riesch, Lena Dürr, Felix Neureuther, André Myhrer, Ivica Kostelic oder Tina Maze treten auf der 200 Meter langen Rennstrecke gegeneinander an – vom Gipfel des Olympiabergs bis in den trockengelegten See mit 25 000 Fans im Ziel.

Dafür braucht’s eine gescheite Grundlage, und die legen die Organisatoren jetzt. Am Wochenende soll es zwar tauen, aber sobald es wieder kalt wird, werfen sie die Kanonen wieder an. Schnee satt – schon im Dezember.

Tatsächlich liegt der Hang teilweise ungespurt da. Unberührter Pulverschnee, ein Traum in Weiß. Oben ist er noch etwas hart, nach ein paar Schwüngen aber gleitet das Snowboard sanft hinab über einen Weg durch zwei Tannen in einen weiteren Hang bis zur Parkbank am Seeufer.

Ein Streifenwagen fährt hoch, lässt die Leut’ aber weiterfahren. Auch die Techniker der Schneekanonen verbieten keinem den Spaß im Schnee. „Echt ein guter Service“, sagt ein Snowboarder. Er hat eben seinen Sprung hinter sich und grinst. „So geil hier.“ Dann stapft er wieder hoch und ruft: „Fehlt nur noch ein Lift.“

Dunkel, aber rasant: Hier gibt's ein Video der Ski-Action am Olympiaberg:

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