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Wasserwacht gibt Tipps: Wie kann ich Gefahren beim Baden in Münchner Seen vorbeugen?

Im Sommer zieht es viele Menschen raus ans und ins kühle Nass, doch das Seebaden birgt auch Gefahren. Die Münchner Wasserwacht gibt Tipps.
von  AZ
Am Feringasee in Unterföhring ist eine Wasserwacht stationiert.
Am Feringasee in Unterföhring ist eine Wasserwacht stationiert. © imago images / Reinhard Kurzendörfer

München - Sommerzeit ist Badezeit. Doch das heißt vor allem eins: Vorsichtig sein! Denn in bayerischen Seen und Gewässern ertrinken jedes Jahr dutzende Menschen. 2022  waren es laut der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft 69 Personen (2021: 60, 2020: 79).

Das Baden in den bayerischen und den Münchner Seen und Weihern ist grundsätzlich erlaubt, es gibt allerdings einige wichtige Grundregeln, die es zu beachten gilt.

Einen guten Badesee erkennen

Augen auf bei der See-Wahl: Der erste Schritt für ein sorgloses Badevergnügen ist die Auswahl des Sees. Grundsätzlich ist man immer auf der sicheren Seite, wenn man offizielle Badestellen auswählt – hier gibt es oft eine Aufsicht und andere Badegäste, die im Notfall helfen können. Auf folgende Hinweise sollte man auch bei ausgeschriebenen Badestellen achten:

Klares Wasser: Zumindest im Uferbereich sollte man immer den Grund sehen können. Ein ausgeprägtes Vorkommen an Algen kann außerdem auf ein gestörtes ökologisches Gleichgewicht hinweisen.

Geruch: Riecht das Wasser unangenehmen, zum Beispiel faulig oder modrig, ist das kein gutes Zeichen.

Wasservögel: Befinden sich an dem See außergewöhnlich viele Vögel? Diese könnten das Wasser mit Kot verschmutzen.

Wer fernab von Badestellen schwimmen möchte, sollte immer auf Hinweisschilder achten und Badeverbote auf keinen Fall missachten.

Baderegel-Nummer 1: Nicht alkoholisiert ins Wasser

Die Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes sagt klar: Nie unter Einfluss von Alkohol ins Wasser gehen. "Alkohol weitet die Gefäße, das hat negative Auswirkungen auf den Kreislauf." Oft führe Alkoholkonsum außerdem dazu, dass man seinen Gesundheitszustand oder schwimmerischen Fähigkeiten überschätze. 

Baderegel-Nummer 2: Vor dem Sprung ins Wasser abkühlen

Der Körper muss sich an den Temperaturwechsel von der Sommerhitze zum kühlen Seewasser gewöhnen. Darum soll man am besten vorher die Haut bespritzen und nicht erhitzt reinspringen. "Bei Ausflügen auf einer Luftmatratze ist es sinnvoll, sich zwischendurch öfter abzukühlen", so die Wasserwacht.

Baderegel-Nummer 3: Niemals allein ins Wasser gehen

Wer sich bereits abgekühlt hat, keinen vollen Magen und zu viel Alkohol hatte, sollte dennoch nicht alleine Schwimmen gehen. "Kreislaufprobleme oder Erschöpfung können bei Menschen jeder Altersgruppe oder körperlicher Fitness aus unterschiedlichen Gründen auftreten. Eine Begleitperson ist in der Lage, im Notfall laut um Hilfe zu rufen", erklärt die Wasserwacht.

Baderegel-Nummer 4: Trotz Wasserwacht aufpassen

Auch wenn ehrenamtliche Wasserretter vor Ort sind und auf die Badenden aufpassen, ist trotzdem Vorsicht geboten. Die Lebensretter können nicht das gesamte Gewässer einsehen und wenn jemand in der Mitte eines Sees unbemerkt untergeht, kann Hilfe oft zu spät kommen. "Menschen können unbemerkt ertrinken.

Irgendwann reicht die Kraft nicht mehr oder nicht lang genug, um mit den Beinen zu strampeln, um Hilfe zu rufen und mit den Armen zu fuchteln", erklärt die Wasserwacht. Weil der erschöpfte Körper sich dann nur noch auf das Atmen konzentriert, verhalten sich Ertrinkende schon nach kurzer Zeit ganz ruhig. 

Baderegel-Nummer 5: Nichtschwimmer nur knietief

Auch wer nicht schwimmen kann, kann Spaß haben am See. Allerdings am besten nur bis zu den Knien. "Nichtschwimmer sollten auch nicht alleine mit aufblasbaren Schwimmhilfen ins tiefe Wasser", so die Wasserwacht weiter. Da könne die Luft "ganz schnell entweichen."

Baderegel-Nummer 6: Kleinkinder und Nichtschwimmer nie alleine lassen

Auch wenn Rettungsschwimmer da sind, darf man Kinder am und im Wasser nie aus den Augen lassen. "Kinder unterschätzen die Gefahren und können mit ihnen weniger gut umgehen", erklärt die Wasserwacht. 

Badespaß an allen Münchner Badeseen

Ganz allgemein gilt: Immer die Baderegeln vor Ort beachten. Andere nicht schubsen oder untertauchen, nie in unbekanntes oder trübes Gewässer springen, Absperrungen und Bojen beachten, Booten, Surfern und SUP-Fahrern nicht zu Nahe kommen. 

Werden all die Regeln beachtet, steht einem entspannten und abkühlenden Sommertag am See nichts im Weg. Dafür eignen sich alle Münchner Seen. 

Wo die Wasserwacht in München stationiert ist

Hier kann man in und um München unter Aufsicht der Wasserwacht baden:

  • Heimstettener See
  • Lerchenauer See
  • Unterschleißheimer See
  • Marienklause/Flaucher
  • Feldmochinger See
  • Riemer See
  • Langwieder Seenplatte
  • Feringasee
  • Freibad Unterhaching

Die Baderegeln der Wasserwacht im Detail

  • Achte auf die Wassertemperatur
  • Springe nie erhitzt ins Wasser! Kühle dich vorher ab!
  • Bade nicht mit vollem Magen
  • Gehe nicht übermüdet ins Wasser!
  • Schwimme oder tauche nie im Bereich von Sprunganlagen!
  • Unterlasse das Rennen am Beckenrand!
  • Verlasse das Wasser sofort, wenn du frierst! Trockne dich nach dem Bade gut ab!
  • Stoße nie andere ins Wasser!
  • Verlasse bei Sturm, Gischt oder Gewitter das Wasser!
  • Gehe nicht unter Alkohol-, Medikamenten- oder Drogeneinfluss ins Wasser!
  • Benutze als Nichtschwimmer NIE aufblasbare Schwimmkörper als Schwimmhilfe!
  • Springe nie in unbekanntes oder trübes Gewässer!
  • Beachte Warnhinweise, Begrenzungen, Absperrungen und Bojen!
  • Tauche nicht mit beschädigtem Trommelfell oder Erkältung!
  • Meide Wasserpflanzen!
  • Meide Wehre und Strudel!
  • Bade nie allein! Schwimme lange Strecken nie ohne Bootsbegleitung!
  • Rufe im Notfall rechtzeitig und laut um Hilfe!
  • Beachte die besonderen Gefahren am und im Meer!
  • Bleibe weg von Schiffen und Wasserfahrzeugen!
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