Wasser als Lebenselixier: Branchenübergreifender Appell am Weltwassertag

Der Weltwassertag rückt den Fokus auf den Schutz von Trink- und Grundwasser. Die Grünen im Landtag fordern von der Regierung Tempo bei der Umsetzung von Maßnahmen. Mehrere Branchen starten eigene Initiativen.
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Wasser tropft aus einem Schlauch.
Wasser tropft aus einem Schlauch. © Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild

München/Regensburg - Trockenzeiten in den Sommern sowie Verschmutzung durch Nitrat und Pflanzenschutzmittel sind nach Ansicht der Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag mit die größten Gefahren für das Grund- und Trinkwasser. Den Weltwassertag (22. März) nimmt die Partei zum Anlass, einen Forderungskatalog an die Staatsregierung zu richten.

Tenor: zügig Maßnahmen zum vorbeugenden Schutz des Wassers umsetzen. Verschiedene Berufsgruppen - Landwirte, Ingenieure, Architekten - nutzen den Weltwassertag ebenfalls, um Projekte voranzutreiben und einen Appell an die Bevölkerung zu richten.

Der umweltpolitische Sprecher der Grünen, Christian Hierneis, warnt laut Mitteilung: Nitrat und Pestizide seien im Grundwasser angekommen, zudem habe sich in Bayern in den vergangenen Jahren durchschnittlich ein Fünftel weniger Grundwasser neu nachgebildet. "Dabei gewinnen wir in Bayern drei Viertel des Trinkwassers aus Grundwasser."

Ein Fünftel weniger Grundwasserneubildung in Bayern 

Die Grünen fordern den Landtag auf, per Beschluss festzustellen, "dass durch den Rückgang der Grundwasserneubildung in den letzten Jahren verstärkte Maßnahmen für den Schutz des Grund- und Trinkwassers in Bayern getroffen und umgesetzt werden müssen".

Dazu zählten der Schutz vor Überdüngung und vor Verschmutzung mit Pestiziden und Arzneimittelrückständen sowie die Unterstützung von Kommunen beim Ausbau von Wasserrückhalte-Infrastruktur, damit beispielsweise für die Toilettenspülung und für Bewässerungsanlagen künftig Regen- statt Trinkwasser verwendet werden kann. Hierneis kritisiert, die Staatsregierung habe vor einem halben Jahr im Landtag angekündigt, den Wasserschutz vorantreiben zu wollen, "doch sechs Monate später scheint sie das wieder vergessen zu haben.".

Zusammenschluss mehrerer Branchen zum Wasserschutz

Den Wasserschutz haben sich auch verschiedene Branchen auf die Fahnen geschrieben. So haben sich die Bayerische Architektenkammer, die Bayerische Ingenieurekammer-Bau, der Bayerische Städte- und Gemeindetag sowie die Vereinigung für Wasserwirtschaft Abwasser und Abfälle in Bayern zu einem Bündnis zusammengetan.

Sie fordern laut Mitteilung Politik, Industrie, Baubranche und die Bevölkerung auf, sensibel mit Wasserressourcen umzugehen. Dazu gehörten unter anderem Hochwasserschutz und Wasserspeicherung bei der Siedlungsentwicklung einzuplanen sowie Flächen wasserdurchlässig zu gestalten statt zu versiegeln.

 

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In der Oberpfalz haben sich elf Wasserversorger aus der Region Regensburg, Burglengenfeld und Neumarkt gemeinsam mit Landwirten nach eigenen Angaben freiwillig verpflichtet, künftig eine grundwasserschonende Landbewirtschaftung zu betreiben und damit zur Sicherung der Trinkwasserqualität beizutragen.

"Als Wasserversorger haben wir die Pflicht, Wasser vor negativen Einflüssen zu schützen und konkrete Maßnahmen gemeinsam mit den praktizierenden Landwirten, Bodenexperten und Hydrogeologen zu ergreifen", sagt Franz Herrler, Vorsitzender der Gruppe "Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura". Verschmutzung des Trinkwassers durch Schadstoffe, wie Nitrat und Pflanzenschutzmittel soll künftig weitestmöglich reduziert oder gar verhindert werden.

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4 Kommentare
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  • Geo+++60 am 21.03.2021 14:15 Uhr / Bewertung:

    München hat eines der besten Trinkwasser in Europa:
    - kaum Nitrate/Pestizide durch ökol. Bewirtschaftung fast des gesamten Gewinnungsgebietes im Mangfalltal, auch für Babies geeignet. Trinkwasser wird stärker kontrolliert als Mineralwasser! Problem sind aber oft die alten Hauszuleitungen
    - ausreichend Wasser, da im Voralpenland genügend Regen fällt; im 2.Gewinnungsgebiet Oberau wird nur ein Teil des genehmigten Wasserbedarfs gefördert. Die Zuleitung nach München erfolgt ohne Pumpen (Gefälle; in der Pipeline gibt sogar einige Turbinen, die Strom erzeugen).
    Im übrigen ist der Wasserverbrauch eher rückläufig, da viele Unternehmen eigene Brunnen haben.
    - sehr preisgünstig, zumind. im Vergleich mit anderen Großstädten

    Liest man von Nitratbelastungen im Grundwasser, kann dies nicht ! mit Trinkwasser gleichgesetzt werden, da Trinkwasser auf viele Schadstoffe untersucht wird. Ggf. wird der Brunnen geschlossen oder mit andern Trinkwasserbrunnen gemischt, um die hohen Standards zu erreichen

  • Mobilitätsfreund am 23.03.2021 09:28 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Geo+++60

    Daher ist es sinnvoll, dass Regenwasser versickert wird. So wie es beispielsweise in München gemach wird. Was einige nicht verstehen wollen.

  • Sarah-Muc am 21.03.2021 13:29 Uhr / Bewertung:

    Wasser muss dringend als Grundrecht oder Bürgerrecht , das auf keinen Fall
    privatisiert werden darf - anerkannt wird. Aber da scheinen mächtige Interessen dagegen
    zu sein! Und was macht unsere Politik??? Auch so ein Thema, dass einfach nicht entschieden wird!!

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