"Was sind schon 18.000 für einen Wiesnbaron?"

München - Sepp Krätz steht mal wieder im Mittelpunkt – allerdings mehr als ihm lieb sein dürfte. Seit am Freitag bekannt wurde, dass die Staatsanwaltschaft München einen Strafbefehl gegen ihn beantragt hat, wird ihm von allen Seiten noch genauer auf die Finger geschaut. Zum Beispiel, wenn am 29. April zum zweiten Mal das Hippodrom auf dem Frühlingsfest öffnet.
Auch die Leser auf abendzeitung.de äußern sich kontrovers zum Thema. „Herr Krätz hat diese Strafe mehr als verdient”, meint zum Beispiel User „eijo”. „Er hat vergessen, wo er herkommt und es ist eine Schande, seine ,Untergebenen’ so zu behandeln. Und was sind schon 18.000 Euro für einen Wiesnbaron?”
User „M.C.” hält dagegen: „Sollte er die Konzession für das Hippodrom verlieren, dann nur aufgrund des Neids in der Münchener Schickeria.”
Auch die Höhe der Strafe ist ein Tuschel-Thema: Der Strafbefehl über 60 Tagessätze à 300 Euro lässt nämlich darauf schließen, dass Sepp Krätz, zumindest nach Ansicht der Staatsanwaltschaft, 9000 Euro im Monat verdient. Insgesamt 18.000 Euro soll der 56-Jährige an einen früheren Putz-Mitarbeiter zahlen, den er während der Wiesn 2010 zweimal mit voller Wucht getreten haben soll. Weil Krätz zwar Schmerzensgeld zahlen will, gegen den Strafbefehl aber Einspruch erhoben hat, wird das Amtsgericht entscheiden.
Akzeptiert Krätz den Strafbefehl, würde dies übrigens nicht in seinem Führungszeugnis auftauchen. Das ist erst ab 91 Tagessätzen der Fall – oder bei einem Voreintrag.
Sepp Krätz selbst hat seine Antwort auf die Unruhe gefunden: weiterarbeiten. Als die AZ ihn am Telefon in der Waldwirtschaft erreicht, wirkt er gelassen und macht klar: „Dazu sag’ ich nix”.