Was das neue Heizgesetz für München bedeutet
München - Ein generelles Verbot von neuen Gasheizungen ab nächstem Jahr ist vom Tisch. Stattdessen will die Bundesregierung Kommunen eine größere Rolle bei der Wärmewende geben. So geht es aus den Leitplanken für das neue Gebäudeenergiegesetz hervor.
Fernwärme wird für München immer wichtiger
Bis 2028 sollen Kommunen erfasst haben, wie ihre Gebäude beheizt werden und wie das in Zukunft klimaneutral geschehen soll. Dabei soll Fernwärme eine wichtige Rolle spielen. Der Chef der Münchner Stadtwerke Florian Bieberbach ist mit der Richtung, in die die Plänen gehen "im Großen und Ganzen" zufrieden, sagt er der AZ.

"In München läuft die Wärmeplanung schon, sie soll Ende des Jahres fertig sein." Dann könne jeder erfahren, was in seinem Viertel geplant sei. Aktuell versorgen die Stadtwerke laut ihrem Chef 11.500 Hausanschlüsse. Das entspreche etwa 280.000 Haushalten. Jedes Jahr kommen rund 15.000 Haushalte dazu, schätzt Bieberbach.
Münchner Baufirmen "bereits am Limit"
"Es gab schon vor der ganzen Aufregung um das Heizungsgesetz eine sehr hohe Nachfrage nach Fernwärme. Jetzt besteht seitens der Politik die große Erwartungshaltung, den Ausbau noch mal stark zu beschleunigen." Allerdings gibt es in München mehr als 830.000 Haushalte. Wie schnell der Ausbau voranschreitet, sei eine Kapazitätsfrage: "In München waren die Baufirmen in den letzten Jahren bereits am Limit."
Gleichzeitig kostet der Fernwärmeausbau Geld. Im dicht bebauten Stadtzentrum koste ein Meter Fernwärme zwischen 3.000 und 4.000 Euro. Billiger werde es, wenn sich mehr Häuser in einer Straße anschließen. Doch einen Zwang lehnt Bieberbach ab: "Die Nachfrage nach Fernwärme in München ist groß", deshalb brauche es keinen.
So sollen die Kosten erträglich werden
Außerdem müsse das Angebot attraktiv bleiben, damit Kunden es annehmen, glaubt er. Doch wer zahlt die Kosten? "Natürlich werden die Kundinnen und Kunden einen Teil bezahlen. Aber die Kosten werden auf Jahrzehnte gestreckt, was sie erträglich macht", so Bieberbach. Auch auf staatliche Hilfen hofft er.
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