Was das neue Heizgesetz für München bedeutet

Wie die Lage ist, wie es weitergeht – und warum der Ausbau an Fernwärme an Grenzen stößt, erklärt Stadtwerke-Chef Florian Bieberbach in der AZ.
Christina Hertel, Bernhard Junginger |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
11  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Das neue Gebäudeenergiegesetz hat auch für München Folgen. (Symbolbild)
Das neue Gebäudeenergiegesetz hat auch für München Folgen. (Symbolbild) © Fabian Sommer/dpa

München - Ein generelles Verbot von neuen Gasheizungen ab nächstem Jahr ist vom Tisch. Stattdessen will die Bundesregierung Kommunen eine größere Rolle bei der Wärmewende geben. So geht es aus den Leitplanken für das neue Gebäudeenergiegesetz hervor.

Fernwärme wird für München immer wichtiger

Bis 2028 sollen Kommunen erfasst haben, wie ihre Gebäude beheizt werden und wie das in Zukunft klimaneutral geschehen soll. Dabei soll Fernwärme eine wichtige Rolle spielen. Der Chef der Münchner Stadtwerke Florian Bieberbach ist mit der Richtung, in die die Plänen gehen "im Großen und Ganzen" zufrieden, sagt er der AZ.

Stadtwerke-Chef Florian Bieberbach.
Stadtwerke-Chef Florian Bieberbach. © DPA

Lesen Sie auch

"In München läuft die Wärmeplanung schon, sie soll Ende des Jahres fertig sein." Dann könne jeder erfahren, was in seinem Viertel geplant sei. Aktuell versorgen die Stadtwerke laut ihrem Chef 11.500 Hausanschlüsse. Das entspreche etwa 280.000 Haushalten. Jedes Jahr kommen rund 15.000 Haushalte dazu, schätzt Bieberbach.

Münchner Baufirmen "bereits am Limit"

"Es gab schon vor der ganzen Aufregung um das Heizungsgesetz eine sehr hohe Nachfrage nach Fernwärme. Jetzt besteht seitens der Politik die große Erwartungshaltung, den Ausbau noch mal stark zu beschleunigen." Allerdings gibt es in München mehr als 830.000 Haushalte. Wie schnell der Ausbau voranschreitet, sei eine Kapazitätsfrage: "In München waren die Baufirmen in den letzten Jahren bereits am Limit."

Lesen Sie auch

Gleichzeitig kostet der Fernwärmeausbau Geld. Im dicht bebauten Stadtzentrum koste ein Meter Fernwärme zwischen 3.000 und 4.000 Euro. Billiger werde es, wenn sich mehr Häuser in einer Straße anschließen. Doch einen Zwang lehnt Bieberbach ab: "Die Nachfrage nach Fernwärme in München ist groß", deshalb brauche es keinen.

So sollen die Kosten erträglich werden

Außerdem müsse das Angebot attraktiv bleiben, damit Kunden es annehmen, glaubt er. Doch wer zahlt die Kosten? "Natürlich werden die Kundinnen und Kunden einen Teil bezahlen. Aber die Kosten werden auf Jahrzehnte gestreckt, was sie erträglich macht", so Bieberbach. Auch auf staatliche Hilfen hofft er.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
11 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Herr Gamsbichler am 19.06.2023 17:04 Uhr / Bewertung:

    Und wenn es so weitergeht mit der vom einfachen Bürger bezahlten Energiewende, dann werden die Mieter, die alles selber bezahlen müssen, bald sehr kräftig löhnen müssen.
    "Arbeit muss sich wieder lohnen", ein Spruch der auf die Müllkippe gehört.

  • Kohlestrom Kolumbien am 19.06.2023 16:51 Uhr / Bewertung:

    Was das bedeutet ist ganz einfach. Die Mieten werden explodieren in der Mieterstadt München. Wohnen wird zum Luxus für nicht Reiche. Grüne und Sozen werden als erste auf der Straße stehen und so langsam kapieren, was für Grüne Amateure sie gewählt haben.

  • Bongo am 19.06.2023 11:47 Uhr / Bewertung:

    Der Fernwärmeausbau kann nur funktionieren,wenn die Klimakleber alle Baggerfahrer werden.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.