Warum gibt es in München so wenige Grünpaten?

München - Auf sechs Quadratmetern zwischen Straße und Gehweg hat Dorothee Haering einen kleinen Garten geschaffen. Sie hat Blumen und Sträucher gepflanzt, alles aus eigener Tasche bezahlt. Rund 800 Euro habe sie ausgegeben, um die Georgenstraße aufzuhübschen, sagt sie.
Grünpaten in München: "Alles viel zu bürokratisch"
Doch eigentlich ist das, was Haering tut, in der Stadt (zumindest offiziell) gar nicht so recht gewünscht. Wer Stellen rund um Straßenbäume entdeckt, die er bepflanzen möchte, soll sich dem Grünpaten-Projekt von Greencity und dem Baureferat anschließen. Auch Haering wollte das tun. "Aber das war alles viel zu bürokratisch", findet sie. Haering hätte einen offiziellen Vertrag abschließen und mindestens zehn weitere Helfer finden müssen.
In anderen Städten ist es einfacher
Haering kämpft seit dieser Erfahrung dafür, dass die Stadt ihr Konzept ändert. In anderen Städten wie etwa in Nürnberg sei es viel unkomplizierter, eine "Baumpatenschaft" abzuschließen. Die Infos dazu seien leicht im Internet zu finden – ganz anders als in München. Die Bilanz: rund 1.500 Baumpatenschaften in Nürnberg, um die 70 Grünpaten-Projekte in München. "Wenn München sein Konzept nicht ändert, dauert es 150 Jahre, die Zahlen von Nürnberg zu erreichen", sagt Haering.
Die CSU hat ihr Anliegen nun aufgenommen. Fraktionschef Manuel Pretzl beantragt, dass die Stadt ihr Konzept überarbeiten soll.