Warum die Stadt vorschlägt, 177 Freischankflächen zu verkleinern

Die AZ erklärt den Vorschlag aus der Stadtverwaltung. Und hat die Fraktionen im Rathaus gefragt, ob sie dem zustimmenen werden oder nicht.
Felix Müller
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Wie hier in Haidhausen wurde es für Fußgänger an Freischankflächen oft eng.
Wie hier in Haidhausen wurde es für Fußgänger an Freischankflächen oft eng. © imago images/STL

München — Künftig soll neben jeder Freischankfläche und jeder Warenauslage vor Geschäften 20 Zentimeter mehr Platz für Fußgänger bleiben: Das schlägt Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl (Grüne) vor, heißt es in einer Mitteilung der Stadtrats-CSU.

Debatte um Gehwege: "20 Zentimeter klingen viel, haben aber große Auswirkungen"

Die Fraktion  läuft Sturm gegen den Plan, die Mindestbreite der Gehwege für Fußgänger von 1,60 Meter auf 1,80 Meter zu erhöhen. Offenbar beträfe das 177 Freischankflächen, die dann nicht mehr genug Platz auf einem Gehweg fänden und daher nicht mehr geöffnet werden dürften oder kleiner werden müssten.

Die Neuregelung beträfe auch Geschäfte, die draußen Auslagen mit Waren wie Blumen, Bücher, Obst und Gemüse präsentieren. Die CSU befürchtet insgesamt eine geminderte Attraktivität der Innenstadt.

"20 Zentimeter klingen wenig, können aber große Auswirkungen haben", mahnte CSU-Stadtrat Thomas Schmid. "Vor allem kleineren Betrieben mit wenigen Tischen oder Auslagen draußen drohen Einbußen, da 20 Zentimeter weniger zum Wegfall ganzer Tische führen können." Der Verweis auf Schanigärten greife zu kurz, beträfen die doch nur den Sommer - und nicht alle Wirte.

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Eine Mehrheit wird der KVR-Vorstoß aber eh nicht finden, denn eine Stadtratsmehrheit für Sammüller-Gradls Vorschlag ist weit und breit nicht in Sicht. Denn die SPD spielt auch nicht mit. "Wir halten es für den falschen Weg, der ganzen Stadt eine Lösung überzustülpen", sagte Stadtrat Christian Vorländer der AZ. "Stattdessen setzen wir auf Lösungen in den Einzelfällen, in denen es Schwierigkeiten gibt.

Grüne zeigen sich offen 

Die Grünen wiederum unterstützen ihre Referentin. Sie selbst liebe die Freischankflächen, sagte Stadträtin Gudrun Lux der AZ. "Gleichzeitig ist es uns sehr wichtig, dass sich auch Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen gut und sicher durch die Stadt bewegen können." Die vorgelegten Vorschläge seien "gut und plausibel".

Gut möglich aber, dass die Debatte am Ende gar nicht so hitzig wird. Denn auch Lux, die betont, dass die Stadt "seit Jahren an Lösungen arbeitet, um die verschiedenen Interessen und Bedürfnisse miteinander in Einklang zu bringen", sagt: "Wenn es weiteren Beratungsbedarf gibt, sind wir dafür freilich offen."

 

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8 Kommentare
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  • kartoffelsalat am 24.11.2024 12:38 Uhr / Bewertung:

    Die allein erziehende Krankenschwester oder die Rentnerin mit Minirente können es sich gar nicht leisten in Freischankflächen zu sitzen.

    Die brauchen aber zuverlässig freie Wege mit Kinderwagen, Tollstor, Einkaufstaschen usw.

    Das ist ist rechtlich nicht nur Bedarf sondern auch Anspruch und höher zu priorisieren als Privatgewerbe und Konsum.

  • Giasinger Bua am 22.11.2024 07:24 Uhr / Bewertung:

    Zahlen die Gastronomen eigentlich inzwischen für die Schandgärten oder dürfen die nach wie vor kostenlos die Flächen und Parkplätze nutzen?
    Wird der Sperrmüll der Schandgärten denn eigentlich inzwsichen über den Winter weggeräumt?

  • AK1 am 23.11.2024 09:14 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Giasinger Bua

    Seit 2022 sind die Schanigärten gebührenpflichtig.

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