Warten auf die süßen Früchtchen
München Der Sommer macht es dieses Jahr wie eine schwierige Schönheit: Gibt immer nur ein bisschen von sich, um Hoffnungen zu schüren, aber nie genug, um ein glückliches Verhältnis einzugehen. Ähnlich machen es seine kulinarischen Boten, die Erdbeeren: Da erspäht man immer wieder ein prall gefülltes Supermarktregal voll roter Früchte – und schon wieder sind’s nur spanische.
Theo Däxl vom Bayerischen Bauernverband verspricht Besserung und sagt gar: „Es ist eine super Saison möglich!“ – wenn denn das Wetter stimmt. Für den großen Durchbruch auf den Erdbeerfeldern seien jetzt einige warme, sonnige Tage mit gelegentlichen Regenschauern wichtig. Bisher war es den Erdbeeren einfach zu kalt, sie erlitten ein ähnliches Schicksal wie der Spargel. Ende Mai, Anfang Juni sollen sie soweit sein, etwa zwei Wochen später im Jahr als sonst.
Mittlerweile sind aber in Frühernte-Regionen wie am Bodensee auch erste „marktbedeutende Mengen“ von Feldern geerntet worden, sagt Däxl. Geschadet hat die Kälte nicht: Die Erdbeeren haben reichlich Nährstoffe angesammelt und sehen schon sehr vielversprechend aus. „Wenn man die Bestände auf den Feldern sieht, muss einem das Wasser im Munde zusammenlaufen“, schwärmt Däxl.
Jedes Jahr werden in Bayern etwa 15000 Tonnen Erdbeeren geerntet – der Preis soll auch dieses Jahr stabil bleiben. Das macht Hoffnung auf ein versöhnliches Ende der Sommerliebe.
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