Warnstreik am Münchner Flughafen: Schließt der Airport womöglich komplett?

Die Gewerkschaft Verdi will ein Zeichen für faire Arbeitsbedingungen und angemessene Vergütung der Beschäftigten setzen. Reisende müssen sich am Donnerstag und Freitag auf deutliche Beeinträchtigungen einstellen.
AZ/dpa |
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Am Flughafen München steht ein 48-stündiger Warnstreik an. (Archivbild)
Am Flughafen München steht ein 48-stündiger Warnstreik an. (Archivbild) © Peter Kneffel/dpa

München - Die Gewerkschaft Verdi will mit einem zweitägigen Warnstreik am Münchner Flughafen am Donnerstag und Freitag Druck in den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst machen. 

Warnstreik am Münchner Flughafen: Schließt der Airport womöglich komplett?

Sie gehe von starken Beeinträchtigungen aus, da unter anderem Sicherheitskontrollen und Bodendienste betroffen sind, sagte Manuela Dietz von Verdi. In einer ähnlichen Situation vor zwei Jahren habe der Flughafen geschlossen, sagte sie, betonte jedoch, dass die Entscheidung darüber beim Flughafen liege.

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Der Warnstreik, zu dem laut Dietz eine niedrige vierstellige Zahl an Beschäftigten aufgerufen ist, soll von Donnerstag (27. Februar,  0 Uhr) an für 48 Stunden laufen. Verdi begründet den Schritt mit den bisher ergebnislosen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Um Fluggästen die Chance zu geben, sich auf die Beeinträchtigungen einzustellen, habe man möglichst früh auf die Aktion hingewiesen.

Arbeitsverdichtung und Personalmangel "belasten die Beschäftigten erheblich"

Zur Arbeitsniederlegung aufgerufen sind Beschäftigte des öffentlichen Dienstes sowie Mitarbeitende der Bodenverkehrsdienste. "Unsere Kolleginnen und Kollegen am Flughafen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit und Zuverlässigkeit des Luftverkehrs – rund um die Uhr, bei jedem Wetter", sagt Dietz. "Die zunehmende Arbeitsverdichtung und der anhaltende Personalmangel belasten die Beschäftigten erheblich."

Gewerkschaften fordern Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich

Ein Sprecher des Flughafens sagte: "Wir sind mit den Airlines und Dienstleistern in engem Austausch, um die Unannehmlichkeiten für die Reisenden im Rahmen der Gegebenheiten zu reduzieren."

An der Arbeitsniederlegung beteiligen sich Beschäftigte des öffentlichen Dienstes (TVöD) sowie Mitarbeitende der Bodenverkehrsdienste. Dies umfasst die FMG, SGM, Aeroground, AHS, Swissport und EFM.
An der Arbeitsniederlegung beteiligen sich Beschäftigte des öffentlichen Dienstes (TVöD) sowie Mitarbeitende der Bodenverkehrsdienste. Dies umfasst die FMG, SGM, Aeroground, AHS, Swissport und EFM. © Verdi

Passagiere werden gebeten, sich bei Fragen direkt an ihre jeweilige Fluggesellschaft zu wenden. Näheres zu geplanten Kundgebungen am Flughafen München werde noch bekanntgegeben, teilt Verdi weiter mit.

Bisher keine Einigung mit Arbeitgebern

Eine zweite Verhandlungsrunde hatte vergangene Woche keine Einigung gebracht. Die Gewerkschaften wollen ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich durchsetzen. In besonders belastenden Jobs wie im Gesundheitsbereich soll es höhere Zuschläge geben. Außerdem wollen die Gewerkschaften drei zusätzliche freie Tage aushandeln. 

Die Arbeitgeber – besonders die Kommunen – warnen vor einer Überlastung und weisen auf die hohen Schulden vieler Städte und Gemeinden hin. 

An den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf wird bereits gestreikt

Am Montagmorgen hatte ein eintägiger Warnstreik am Düsseldorfer Airport begonnen. Seit dem frühen Morgen müssen Passagiere am größten Flughafen von Nordrhein-Westfalen mit massiven Flugausfällen und Verzögerungen rechnen. Zahlreiche Flüge wurden annulliert. 

Am Flughafen Köln/Bonn läuft bereits seit Sonntagabend ein Warnstreik der Gewerkschaft, der zu erheblichen Störungen im Flugbetrieb führt. Laut dem Flughafen fallen 106 geplante Flüge aus, ursprünglich sollten 168 Passagierflüge stattfinden. In Düsseldorf sollen laut Flughafen von den ursprünglich geplanten 334 Starts und Landungen mindestens 30 Prozent gestrichen werden.

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