Warm anziehen: Neuschnee an Pfingsten
München - Wer rechtzeitig einen Urlaub in den sonnigen Süden gebucht hat, den wird die Wetterprognose für Pfingsten kalt lassen. Diejenigen, die daheim bleiben, können nur hoffen, dass sich die Meteorologen verrechnet haben. „Pfingsten 2015 wird eine eher wechselhafte Angelegenheit“, sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Internetportal „wetter.com“.
Zur Erinnerung: 2014 lachte die Sonne von einem strahlend blauen Himmel und in München hatte es hochsommerliche 34 Grad. Rekordverdächtige Temperaturen, die Biergärten waren voll und die Schattenplätze im Freibad heiß begehrt. Allerdings war Pfingsten im vergangenen Jahr auch zwei Wochen später.
2015 drohen die Feiertage ins Wasser zu fallen
„Dieses Jahr“, so Jung, „liegen wir von den Temperaturen rund 20 Grad darunter.“ Leider sind sich nahezu alle Wettermodelle weitgehend einig. Kühl, wechselhaft und nass soll es an den Feiertage werden. Immer wieder ziehen Schauer durch. Nur gelegentlich taucht zwischen den Wolken die Sonne auf. Die Temperaturen bleiben laut Vorhersage von BR-Online, Wetter.com, Wetter.net und dem Deutschen Wetterdienst unter 20 Grad.
In den kommenden Tagen wird es vor allem in München und am Alpenrand immer wieder kräftig schütten. „Lokal können bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel kommen“, warnt Diplom-Meteorologe Jung. Diese Woche wird im Süden eine „klatschnasse Sache werden“ warnt der Wetterexperte.
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Freitag fällt laut der Prognose von BR-Online „länger anhaltend Regen, stellenweise ist mit Hochwasser zu rechnen!“ Samstag bleibt es unbeständig. An Pfingsten ist es laut BR teils sonnig, teils bewölkt mit vereinzelten Schauern, besonders im Süden.
Bodenfrost im Münchner Umland
Ähnlich liest sich die Prognose bei „Wetter.com“: Freitag leichter Regen bei 14 Grad. Samstag wolkig. Sonntag leichter Sprühregen bei 17 Grad und Pfingstmontag regnerisch bei nur mehr 15 Grad. Pfingstsonntag droht nachts im Münchner Umland sogar örtlich Bodenfrost. Hobbygärtner sollen ihre Pflanzen deshalb vorsichtshalber ins Warme holen oder sie zumindest abdecken.
Die Prognose von „Wetter.net“ macht auch kaum Hoffnung: Samstag Regen, dafür an den Feiertagen weitgehend trocken bei Höchstwerten unter 20 Grad.
Während im Flachland Wiesn und Felder abzusaufen drohen, wird es in den Bergen noch einmal richtig kalt. Die Schneefallgrenze sinkt in den kommenden Tagen auf etwa 1500 Meter. Mache Modelle sagen sogar Schnee bis auf 1000 Meter vorher. Oberhalb des Tegernsees und am Spitzing könnte es noch einmal winterlich werden.
„Bis Monatsende sind nach heutiger Sicht keine heißen Tage mehr in Sicht“
Sollte also nicht schleunigst ein rettendes Hoch am Himmel auftauchen und warme Mittelmeerluft nach Bayern schaufeln, wird es wohl nichts werden mit einem Bade- oder Biergartenausflug zu Pfingsten. Auch der Endspurt im Wonnemonat Mai wird eher wechselhaft. Keine Hoffnung auf Rekordtemperaturen. „Bis Monatsende sind nach heutiger Sicht keine heißen Tage mehr in Sicht“, sagt Dominik Jung.
Sieht also fast so aus, als wollten die Eisheiligen sich – verspätet – doch noch einmal melden. Vielleicht ist es aber auch schon die bevorstehende Schafskälte, die im Juni oft für Bibberwetter sorgt und nicht nur frisch geschorene Schafe frieren lässt.
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