Wann kommt die lila U-Bahn?

Beim Planen trödelt die Stadt, findet die Rathaus-SPD – und will jetzt auf die Tube drücken.
von  Irene Kleber / Lokales
So könnte die neue U 9 mal fahren: Von der Implerstraße über die Wiesn, Hauptbahnhof und Pinakotheken zur Münchner Freiheit.
So könnte die neue U 9 mal fahren: Von der Implerstraße über die Wiesn, Hauptbahnhof und Pinakotheken zur Münchner Freiheit. © Planungsreferat

München - Noch 20 Jahre, bis – vielleicht – die neue U 9 zwischen Implerstraße und Münchner Freiheit durch den Untergrund rauscht? So lange kann München nicht mehr warten, findet jedenfalls die SPD-Fraktion im Rathaus – und drückt jetzt auf die Tube.

Drei Jahre werde schon ein einer Streckenführung herumgeplant, „aber mehr als eine Konzeptstudie haben wir immer noch nicht auf dem Tisch“, argumentiert Stadtrat und SPD-Planungssprecher Christian Amlong. „Wir wollen, dass keine Zeit mehr verloren wird und wir das erste Teilstück in spätestens zehn Jahren eröffnen können.“

Eile wäre in der Tat angebracht. 544 Millionen Fahrgäste waren 2013 mit der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) unterwegs. Jedes Jahr werden es mehr, vor allem an den U-Bahnhöfen in der City und an den Umsteige-Bahnhöfen Sendlinger Tor und Odeonsplatz droht der Kollaps.

Die Entlastungs-Trasse soll so aussehen: Von der U-Bahnhaltestelle Implerstraße im Süden über Theresienwiese, Hauptbahnhof und die Pinakotheken bis zur Giselastraße und Münchner Freiheit. Alternativ auch von der Implerstraße über den Bavariapark (also auf der Westseite des Wiesngeländes) zum Hauptbahnhof. Später könnte die U 9 an die Haltestelle Theresienstraße und damit an die U2-Trasse angebunden werden.

An den Pinakotheken und am Hauptbahnhof müssten neue U-Bahnhöfe entstehen, die anderen Haltestellen bräuchten jeweils ein oder zwei Gleise mehr und neue Bahnsteige.

Die Fraktion will von der Stadtverwaltung nun eine Schätzung zur Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeit vorgelegt bekommen. Amlong: „Wenn es mehr Personal braucht, um die Sache zu beschleunigen, soll das Planungsreferat sich vom Stadtrat unverzüglich Stellen genehmigen lassen.“

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