Wann kommt das MVV-Jahresticket? Wenn es nach der SPD geht, schon Ende 2019

München - Es war klar, dass die Zusage von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der Freistaat werde sich finanziell an der MVV-Tarifreform beteiligen, Begehrlichkeiten wecken wird. Aber ein solches Wettrennen – das war nicht absehbar. CSU und SPD im Rathaus haben sich gestern mit ihren Forderungen jedenfalls überboten. Auf den Antrag der SPD, mit dem versprochenen Geld für Schüler, Studenten und Auszubildende ein 365-Euro-Ticket zu finanzieren, folgte ein CSU-Antrag mit sogar noch weitreichenderen Konsequenzen.
Günstiges Jahresticket für Kinder und Jugendliche?
Die CSU schlägt vor, dass ein Jahresticket für Kinder und Jugendliche künftig nur noch 300 Euro kosten soll. Für Fahrten im Gesamtnetz wären dann monatlich künftig nur noch 25 Euro fällig. Stadtrat Johann Sauerer sieht darin einen "wichtiger Baustein für die gelungene Zusammenarbeit von Stadt und Land". Denn dadurch würden die Schüler in der Stadt und im Umland preislich schließen gleichgestellt. Auch die SPD ist von ihrer Idee überzeugt. Stadträtin Simone Burger fordert, das Geld vom Freistaat so einzusetzen, dass bei der Tarifreform auch tatsächlich "spürbare Verbesserungen" möglich werden. "Das 365-Euro-Jahresticket für Kinder und Jugendliche wäre dafür eine hervorragende Chance", findet Burger.
Familien sollen entlastet werden
Denn Familien würden dadurch schließlich deutlich entlastet. Möglich wurde dieses erneute Geschacher um Ticketpreise erst durch ein politisches Chaos. Denn eigentlich war die Tarifreform bereits festgezurrt. Im Landtagswahlkampf brachte Ministerpräsident Söder dann aber ein 365-Euro-Ticket für alle MVV-Nutzer ins Gespräch.
Und plötzlich wurden alle Vereinbarungen wieder aufgekündigt. Das 365-Euro-Ticket bleibt auch weiterhin das langfristige Ziel aller MVV-Gesellschafter. Dieses wird aus Kostengründen aber wohl erst um das Jahr 2030 eingeführt werden können. Bis dahin wird sicher auch weiterhin fleißig darüber diskutiert werden, was man mit den Zuschüssen des Bunds machen kann. CSU und SPD im Rathaus haben ihre Vorschläge nun jedenfalls schon mal unterbreitet.
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