Wahlkampf: München als große Bühne

Wie die Promis die Stadt nutzen wollten - und warum das in diesen Wochen oft an Grenzen stieß.
von  AZ
Auf kleiner Bühne vor der Uni: Annalena Baerbock.
Auf kleiner Bühne vor der Uni: Annalena Baerbock. © imago images/Oryk HAIST

München - München sei ja seine Studienstadt, betonte Armin Laschet am Nockherberg nochmal. Nun ja. In seiner alten Herzensstadt hat er sich im Wahlkampf nicht oft blicken lassen. Was wohl daran lag, dass die Kollegen von der CSU nicht so viel Wert darauf legten. Plakatiert haben sie ihn zumindest fast überhaupt nicht.

Armin Laschet nutzt München als Bühne

Als Bühne nutzte er München trotzdem. Als symbolische Bühne. Denn dass seine Abschlusskundgebung am Nockherberg stattfand, sollte die vermeintliche Einheit der Schwesterparteien betonen. Und so gibt es nun also viele Fotos von Laschet und Bayern - "Kanzler für Deutschland" steht auf einem Herz, das ihm ein Mädchen im Dirndl überreichte (die nicht froh aussieht auf dem Foto).

Mei, München für Laschet! Der Kandidat am Nockherberg.
Mei, München für Laschet! Der Kandidat am Nockherberg. © Balk/dpa

Ran an die Münchner - Olaf Scholz

Ran an die Münchner traute sich hingegen SPD-Kandidat Olaf Scholz, der an einem sonnigen September-Samstag auf dem Marienplatz vorbeischaute. Schöne Bilder eines vollen Platzes konnte die SPD so verbreiten - auch wenn neben vielen Parteigängern wohl auch sehr viele Samstags-Flaneure zufällig die Fotos mit auffüllten.

Ein Hamburger im Herzen der Stadt: Olaf Scholz bei seinem Wahlkampf-Auftritt auf dem Marienplatz.
Ein Hamburger im Herzen der Stadt: Olaf Scholz bei seinem Wahlkampf-Auftritt auf dem Marienplatz. © imago images/ZUMA Wire

Immerhin, Scholz hatte was mitgebracht - und präsentierte in München sein Wohnprogramm. "Wir müssen dafür sorgen, dass Wohnen bezahlbar bleibt", rief Scholz - und bekam von Münchnern allerlei Spott über das Wort "bleibt".

Annalena Baerbock wählt die kleine Bühne

Bei den Grünen hingegen sprach Robert Habeck im strömenden Regen auf dem Marienplatz. Die Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hatte - zur Sicherheit? - lieber die kleine Bühne vor der Uni gewählt.

Die großen Aufreger in der Stadt lieferte dieser Wahlkampf eh nicht. Die IAA und ihre Gegenproteste, die Wirtshaus-Wiesn, das Wetter, all das dürfte viele mehr beschäftigt haben.

Immerhin, ein bisserl Wahl-Aufregung kommt wohl noch - wenn es viele Münchner bald so sehr wie nach den letzten Wahlen ärgert, dass Wahlplakate nach Monaten noch hängen.

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