Wahlkampf in München: Wo hängt Laschet denn bloß?
München - Keine leichten Tage für Münchens CSU-Wahlkämpfer. Ihr Bundestagsabgeordneter Bernhard Loos könnte im Wahlkreis Nord seinen Sitz an den SPDler Florian Post verlieren, im Westen Stephan Pilsinger gegen den Grünen Dieter Janecek scheitern. Auch Michael Kuffer im Süden und Wolfgang Stefinger im Osten schauen nur so halbentspannt auf die Prognosen.
Die Sache mit den Armin-Laschet-Plakaten.
Jetzt gilt: Alles geben bis zur Wahl am 26. September. Tausende Plakate kleben, an Haustüren klingeln, Infostände bestücken, Flyer unter die Leute bringen.
Und dann ist da noch die Sache mit den Armin-Laschet-Plakaten. Die CSU-Landesleitung hat den Kreis- und Ortsverbänden schon Anfang August um die 500 Plakate des Unions-Kanzlerkandidaten geschickt, damit die ins Münchner Straßenbild wandern. Nur: Die muss man in München quasi mit der Lupe suchen, mehr als zwei, drei Dutzend findet man nicht.

Die Kandidaten wählen am liebsten den eigenen Kopf
Es ist nämlich so: Bei rund 1.000 CSU-Plakatplatten für jeden der vier Münchner Wahlkreise (sie stehen in der Regel in Dreiecks-Gruppen) dürfen die CSU-Kandidaten und ihre Ortsverbände entscheiden, welche Motive sie kleben. Die freilich wählen am liebsten: den eigenen Kopf.
Die Ortsverbände zeigen sich wenig begeistert von Laschet
Fragt man sich durch die Ortsverbände, hört man nicht viel Schmeichelhaftes. "Laschet? Mit dem kriegen wir doch keine einzige Wählerstimme", heißt es da, oder: "Wir haben jetzt welche aufgehängt, seit dem Triell muss man sich ja nimmer so schämen."

Vor allem im Osten, wo Generalsekretär Markus Blume einen Kreisverband führt, mag man sich offenbar nicht nachsagen lassen, dass man den Kanzlerkandidaten nicht unterstütze. Wacker hat auch Ortschef Patric Wolf an der Alten Heide vier Plakate eigenhändig geklebt: "Wenn man ihn totschweigt, ist es ja auch falsch."